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Altlasten! Umweltskandal am Glanzstoff-Areal befürch...

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Laut Umweltbundesamt wurden in St. Pölten östlich des Glanzstoff-Areals auf 65.000 Quadratmetern umweltgefährdende Abfälle deponiert. Zeitweise wurden in diesem Bereich Grundwasserverunreinigungen festgestellt. Die Chemiefabrik Glanzstoff hatte bereits 2008 nach einem Brand ihren Betrieb eingestellt. Jetzt schlägt die FP Alarm und kritisiert, warum die Behörde offenbar hier auf einem Auge blind war.

"Im östlichen Teil der Ablagerungen wurden im Grundwasser zeitweise massiv erhöhte Kohlenwasserstoff- und Kupferkonzentrationen festgestellt", ist FP-Stadtrat Klaus Otzelberger schockiert. Er kritisiert: "Wie ist es möglich, dass die Ämter des St. Pöltener Magistrats diesem konsenslosen Treiben zugesehen haben?"

Bereits am 10. August 2016 stellte das Umweltbundesamt in Form einer Gefährdungsabschätzung fest, dass östlich der ehemaligen Fabrik Anschüttungen mit hohen Schadstoffgehalten vorhanden seien. "Diese Altablagerungen stellen eine erhebliche Gefahr für die Umwelt dar", heißt es in dem Bericht, der "Heute" vorliegt. Die Abfälle (Klär- und Kalkschlamm sowie Reste aus der Viskosegarnherstellung) dürften in den Jahren von 1930 bis 1990 im Augebiet der Traisen abgelagert worden sein.

FP-Stadtrat Otzelberger fordert nun eine Klärung, inwieweit nach wie vor eine Gefährdung für Mensch und Umwelt in St. Pölten vorliegt. Denn auf diesem Areal (WWE-Gründe) sollen in Zukunft 500 Wohnungen entstehen. Der Freiheitliche kritisiert auch, dass nun wohl der Steuerzahler zur Sanierung des Geländes herangezogen werde. Eigentlich müsse "der Verursacher dieser gesetzeswidrigen Handlung zur Kasse gebeten werden".

Experten sprechen auf Grund der Untersuchungsergebnisse von einer kleinräumigen Grundwasserverunreinigung. Im Rathaus St. Pölten wollte am Donnerstag niemand eine Stellungnahme abgeben, weil der Untersuchungsbericht noch nicht eingelangt ist. Die Verdachtsflächen seien aber bekannt gewesen und daher deswegen mit einer Bausperre belegt worden.