Österreich

Altstoff-Sammeltaschen mit Terminator-Anleihen

Heute Redaktion
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Bild: Christian JOBST/PID

Umweltstadträtin Ulli Sima und Christoph Scharff (ARA) präsentierten das neue Design der orangefarbenen Taschen, die jeder Haushalt zugeschickt bekommt. Und sie räumten auch mit diversen Müll-Mythen auf.

Zahlreiche Mythen ranken sich um die Mülltrennung – ARA und MA 48 klären auf:

 

Mythos 1: "Mülltrennen ist nur viel Arbeit und bringt mir persönlich überhaupt nichts!"

Natürlich bringt Mülltrennen etwas! Denn wenn ordentlich getrennt gesammelt wird, fällt weniger Restmüll an und somit können Kosten bei der Müllentsorgung gespart werden. In Wien landen durch die Mülltrennung um 40 Prozent weniger Abfälle im Restmüll. Die getrennt erfassten Altstoffe werden aufbereitet und als Sekundärrohstoff für neue Produkte und Waren verwendet. Dadurch werden kostbare natürliche Rohstoffe gespart.

Den zweiten Müllmythos finden Sie auf der nächsten Seite!

Mythos 2: "Getrennte Sammlung ist Unsinn, wir brauchen das Plastik für die Müllverbrennungsanlagen"

Stimmt nicht! Der Wiener Restmüll brennt ganz von allein, auch wenn wir alle Plastikflaschen getrennt sammeln würden. (Und nicht nur Getränke-Flaschen gehören in die gelbe Tonne, sondern auch Plastikflaschen aus HDPE z.B. für Reinigungsmittel, Shampoos, Duschgel).

 

Die getrennte Erfassung von Glas und die Biotonne tragen sogar dazu bei, dass der Heizwert zunimmt. Durch die Müllverbrennung kann der Energieinhalt von Abfällen genutzt werden, die sich nicht mehr stofflich verwerten lassen.

Den dritten Müllmythos finden Sie auf der nächsten Seite!

Mythos 3: "Getrennte Sammlung ist ein Schmäh, es wird nachher alles eh wieder zusammengeleert und verbrannt."

Kein Schmäh: Die getrennte Altstoffsammlung liefert hochwertige Rohstoffe für unsere Wirtschaft und schützt Umwelt und Klima. Deshalb hat stoffliches Recycling Vorrang: Aus Plastikflaschen werden wieder Plastikflaschen, aus Altpapier wieder Papier, farbsortiertes Bunt- und Weißglas wird zu neuen Flaschen, Metalle zu vielfältigen Neuprodukten. Verbrannt werden nur Reststoffe, die stofflich nicht mehr verwertet werden können, weil sie zu klein oder verschmutzt sind. Aus ihnen kann zumindest Fernwärme und sauberer Strom gewonnen werden.

Flaschen werden zu Flaschen: 12.700 Tonnen Erdöl eingespart

Im letzten Jahr wurden in Wien über 6.700 Tonnen Kunststoffflaschen gesammelt. Für die Produktion von 1 Tonne PET-Flaschen benötigt man 1,9 Tonnen Erdöl. Durch die Verwertung von Plastikflaschen wurden daher letztes Jahr fast 12.700 Tonnen an Erdöl eingespart. Die PET-Flaschen und sonstige Plastikflaschen aus HDPE z.B. für Reinigungsmittel, Shampoos, Duschgel etc. gelangen zunächst in das Rinterzelt, wo sie von Störstoffen befreit und nach Material sowie Farbe sortiert werden.

So können aus alten Getränkeflaschen neue Getränkeflaschen produziert werden ("Bottle to bottle-Recycling"). Aus den anderen Flaschen werden Recyclingprodukte wie Fasern für den Textilbereich oder zur Wärmedämmung und Kunststoffgebinde für die verschiedensten Anwendungsgebiete hergestellt.

 

Papier wird zu Papier: 480.000 Bäumen pro Jahr gerettet

An Altpapier werden in Wien jährlich rund 120.000 Tonnen in über 95.000 Altpapierbehältern gesammelt. Altpapier kommt bei der Produktion von Recycling-Papier, Faltschachtelkartons, Wellpappe, Pack-, Zeitungs- und Hygienepapier zum Einsatz. Recycling von Altpapier spart nicht nur Holz, sondern senkt auch den Wasser- und Energieverbrauch.

Durch die Verwendung von Altpapier zur Herstellung von Recycling-Papier werden jährlich 270.000 Tonnen Holz eingespart. Dadurch kann das Abholzen von 480.000 Bäumen jährlich vermieden werden. Bei der Produktion von Recycling-Papier werden 95 Prozent weniger Wasser und 60 Prozent weniger Energie, im Vergleich zu neuem weißem Papier, verbraucht.