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Am Burgtheater geht's jetzt so richtig los

Heute Redaktion
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Thusnelda (Bibiana Beglau) wird zum Teil der Propaganda ihres Mannes Hermann.
Thusnelda (Bibiana Beglau) wird zum Teil der Propaganda ihres Mannes Hermann.
Bild: Matthias Horn/Burgtheater

Bisher waren die von Martin Kušej inszenierten Premieren an der Burg immer "nur" Übernahmen vom Münchner Residenztheater. "Die Hermannsschlacht" ist morgen somit sein wahrer Einstand.

Martin Kušej hat sich für seiner erste "echte" Regiearbeit seit dem Beginn seiner Direktion wahrlich keine leichte Kost ausgesucht. Denn "Die Hermannsschlacht" von Heinrich von Kleist (1777–1811) war immer schon politisch belegt.

Kušej setzt auf Original

Zwar handelt das Werk von jener legendären Schlacht im Teutoburger Wald im Jahr 9 n. Chr., in der die Germanen die Römer besiegen konnten. Aber bereits 1809 stand das Werk sinnbildlich für den Kampf Preußens gegen Napoleon.

Auch im Nationalsozialismus wurde dieses Werk genutzt, um den deutschen Heldenmythos zu befeuern. Zwar gibt es auch eine bearbeitete, "harmlose" Version von 1982, aber Martin Kušej setzt auf das Original, lässt seinen Hermann, den Fürst der Cherusker, nicht wie einen Helden oder Freiheitskämpfer dastehen, sondern vielmehr wie einen verführenden Politiker.

Markus Scheumann spielt den Fürsten und Bibiana Beglau seine Frau Thusnelda. Für die morgige Premiere (28.11., 19 Uhr) gibt es noch Karten.

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