Die KV-Verhandlungen der Eisenbahner sind vorerst gescheitert. Die Gewerkschaft vida ruft ab 26. November, Montag, zu Warnstreiks im gesamten Eisenbahnsektor auf.
Wie die Streikmaßnahmen genau aussehen werden, wird am Freitag bekannt gegeben. Da die Arbeitsniederlegungen aber den gesamten Sektor betreffen sollen könnten auch Zugausfälle bevorstehen.
Die achte Runde der Verhandlungen in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag brachte die beiden Seiten kein Stück näher aneinander heran. Die Gewerkschafter verhandeln mit dem Fachverband Schienenbahnen, es geht um rund 40.000 Bedienstete.
Die Arbeitnehmer-Vertreter finden harte Worte für die bisher unerfolgreichen Gespräche. Sie bezeichnen die Angebote der Gegenseite als "lächerlich". Die Leistungen der Eisenbahner würden "mit Füßen getreten", weitere "Scheinverhandlungen" wären "Zeitverschwendung".
Intensiv wurde bei der Gewerkschaft vida über die Maßnahmen beraten, die Entscheidung zu Warnstreiks fiel einstimmig. Sie werden ganz Österreich betreffen: "Die Arbeitgeber haben uns keine Wahl gelassen. Die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner haben Österreich zum Bahnland Nummer eins in der EU gemacht und lassen sich nicht mit Almosen bei den Gehaltserhöhungen abspeisen", so vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit.
Der Vorsitzende des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft, Günther Blumthaler, will ein "ordentliches Gesamtpaket mit höheren Einstiegsgehältern und weiteren Attraktivierungen im KV-Rahmenrecht" erreichen. Das sei notwendig, "um ausreichend neues und qualifiziertes Personal für die Bahnen gewinnen" zu können.
Ein "faires Angebot" ist für Hebenstreit eines, das die Inflation abzugelten und einen gerechten Anteil am Wirtschaftswachstum zu beinhalten hat.
Prozentzahlen werden offiziell keine genannt, dem Vernehmen nach fordern die Eisenbahner aber 5 Prozent. Die Arbeitgeber wollen nur 3 Prozent hergeben.
(red)