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Am Roten Platz: 16.000 Soldaten, 200 Panzer, 140 Fli...

Heute Redaktion
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Den 70. Jahrestag des Siegs der Sowjetunion über Hitler-Deutschland hat Russland am Samstag mit enormem Aufwand, Pomp und Sicherheitsvorkehrungen gefeiert. Auf dem Roten Platz in Moskau hat die größte Militärparade der russischen Geschichte mit 16.000 Soldaten stattgefunden. Staatschefs aus dem Westen haben sich nicht blicken lassen.

Es war eine gigantische Machtdemonstration, die Moskau zum 70. Jahrestag des Triumphs der Roten Armee über das Nazi-Regime inszeniert hat - vor den Augen von hunderttausenden Zuschauern, darunter hunderten Veteranen des Zweiten Weltkriegs. Am Roten Platz: 16.000 Soldaten, 200 Militärfahrzeuge (Panzer und Raketenträger) und 140 Flieger. Militärs trugen den "Siegesbanner", die Flagge der Roten Armee, die 1945 auf dem Reichstag in Berlin gehisst worden war.

Kreml-Chef Wladimir Putin würdigte in einer Rede den "grandiosen Sieg" der Roten Armee über den Nationalsozialismus. Die sowjetischen Soldaten hätten damals die Europäer befreit, so der russische Präsident. Und er dankte mit stolz geschwellter Brust den Völkern der ehemaligen Alliierten für ihre "Beteiligung am Sieg".

Keine militärischen Blöcke

Außerdem warnte er vor "Versuchen, eine einpolige Welt zu schaffen". Damit spielte Putin auf die USA an, die in seinen Augen das Weltgeschehen dominieren wollen. Der russische Staatschef sprach sich für die Schaffung eines weltweiten Sicherheitssystems ohne militärische Blöcke aus: "Nur dann werden wir Frieden und Ruhe auf dem Planeten gewährleisten."

Ohne Gäste aus dem Westen

Unter den Gästen befanden sich UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, der chinesische Staatschef Xi Jinping, Kubas Präsident Raul Castro und weitere Spitzenpolitiker aus Indien, Nordkorea, Südafrika und den ehemaligen Sowjetrepubliken. Die Staatschefs der EU und US-Präsident Barack Obama boykottierten die Feierlichkeiten aus Protest gegen Russlands Politik im Ukraine-Konflikt. Auch Bundespräsident Heinz Fischer hatte abgesagt.

In Wien wurde ebenfalls des 70. Jahrestags des Siegs der Rotarmisten gedacht. Am Heldendenkmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz feierten am Samstag Russen und ihre Freunde - teilweise in heimatlichen Trachten.

Im Zweiten Weltkrieg waren in Europa und Asien über 55 Millionen Menschen gestorben, die meisten davon Zivilisten. Mit gut 26 Millionen Toten erlitt die Sowjetunion die größten Verluste.