Österreich

Am Schwedenplatz haben Fußgänger künftig Priorität

Heute Redaktion
14.09.2021, 15:43

Der Schwedenplatz am Rande der Wiener City - derzeit eine eher unansehnliche Verkehrsfläche - wird attraktiviert. Wie die künftige Gestaltung aussehen wird, ist noch offen. Fertig ist aber nun das Leitbild, das als Basis für den Umbau dienen wird. Es wurde am Freitag von Verkehrs- und Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) und Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (ÖVP) unterzeichnet. Der wohl wichtigste Punkt: Der Fußgängerverkehr hat künftig Priorität.

Die FPÖ befürchtet eine "MaHü 2".

Der Schwedenplatz und der angrenzende Morzinplatz werden in den nächsten Jahren neu gestaltet. Im Zuge der Vorbereitungen konnten auch Bürger ihre Wünsche einbringen - die in das Leitbild eingeflossen sind, wie in einer Aussendung der Verkehrsressorts betont wurde.

Geplant sind nun neu gestaltete Aufenthaltsbereiche, eine bessere Orientierung am Platz sowie eine neue Verkehrslösung. Die bestehenden Bäume bleiben erhalten, auch neue Pflanzen sind vorgesehen. Am Morzinplatz sollen betretbare Grünflächen eingerichtet werden. Ein neues Beleuchtungskonzept soll Sicherheit und Überschaubarkeit auch in den Nachtstunden bieten.

Fahrzeuge eingeschränkt, Vorrang für Fußgänger 

Der Schwedenplatz, so hieß es, wird auch in Zukunft einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Wiens bleiben. Allerdings: Am neuen Schwedenplatz sollen Fußgänger bevorzugt behandelt werden, noch vor Radlern und Öffis. Der motorisierte Individualverkehr wird hingegen eingeschränkt - mit Ausnahme des Lieferverkehrs. Die Straßenquerungen sollen bestehen bleiben, werden jedoch verbessert.

Der Verkehr am Franz-Josefs-Kai soll auf ein "notwendiges Minimum" reduziert werden, heißt es im Leitbild. Zudem ist vorgesehen, den Schwedenplatz besser an den Donaukanal bzw. den 2. Bezirk sowie an den Bereich um die Ruprechtskirche anzubinden. Empfohlen wird auch, die Tankstelle zu entfernen und den Busparkplatz zu verkleinern.

Sitzmöglichkeiten "ohne Konsumzwang"  

Am neuen Schwedenplatz sollen ausreichend Sitzmöglichkeiten angeboten werden, die "ohne Konsumzwang" benutzt werden können - bei denen es sich also nicht um Schanigärten handelt. Auch zusätzliche Trinkbrunnen soll es geben. Heftige Kritik übt der FPÖ-Klubobmann im 1. Bezirk, Georg Fürnkranz, der eine "MaHü2" berfürchtet: "Die 'Auto raus'-Politik der rot-grünen Stadtregierung einerseits und die Negierung der Bürgerwünsche nach Beruhigung des Bermudadreiecks andererseits beweisen, dass man aus dem Desaster Mariahilfer Straße nichts gelernt hat."

Am Morzinplatz wird nach einer "würdigen, zeitgemäßen Form der Erinnerung und des Gedenkens" an die Opfer des Nationalsozialismus gesucht. Dafür soll ein permanentes Denkmal geschaffen werden - sowie Raum für "temporäre Formen". Am Morzinplatz befand sich während der NS-Diktatur die Leitstelle der Gestapo.

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