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Am Sonntagabend beginnt der Ramadan

Heute Redaktion
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Weltweit bereiten sich hunderte Millionen Muslime auf die einmonatige Fastenzeit vor. Beginn ist am Sonntagabend, der Montag wird der erste Fastentag sein.

Am Sonntagabend beginnt der muslimische Fastenmonat Ramadan. Am Montag ist der erste Tag des Fastens und der Besinnung. Der Start richtet sich nach dem Erscheinen der Neumondsichel - daher kann er von Land zu Land variieren.

Fasten und Besinnung



Für die meisten Muslime ist der Ramadan die wichtigste Zeit des Jahres. Vergleichbar ist er mit dem christlichen Osterfest und der vorausgehenden Fastenzeit. Das Fasten bildet eine der fünf Säulen des Islams, an die sich die Gläubigen halten sollen.

Im Ramadan verzichten sie daher von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Kinder, Schwangere, alte und körperlich schwer arbeitende Menschen sind vom Gebot ausgenommen.

Das Ziel des Ramadan dient der spirituellen Besinnung und soll genutzt werden, um Bedürftigen zu helfen. Heuer endet der Fastenmonat Anfang Juni. Er richtet sich nach dem Mondkalender.

Ist er vorüber, feiern die Muslime das Fest des Fastenbrechens (Eid al Fitr). Es wird wegen der vielen aufgetischten Süßigkeiten in der Türkei auch Zuckerfest (Seker Bayrami) genannt.

Zeit für die Familie



Generell ist die Zeit des Ramadans der Familie gewidmet. Bei Sonnenuntergang versammeln sich die Menschen mit ihren Verwandten, Nachbarn und Freunden zum gemeinsamen Abendessen.

Daher verlagert sich das gesellschaftliche Leben in dieser Zeit auf den Abend und in die Nacht hinein. Für die arabischen TV-Sender beginnt ein Kampf um die Zuschauer. Traditionell werden also nun die am aufwendigsten produzierten Telenovelas ausgestrahlt.

Für viele Gläubige ist der Ramadan der ideale Anlass für eine Diät. Im Iran und vielen weiteren arabischen Ländern sind landesweit alle Restaurants bis zum Abend geschlossen. Hotels und Raststätten für Ausländer und Reisende bilden die Ausnahme, da diese für gewöhnlich nicht fasten.

Mögliche Gefahren



Im deutschsprachigen Raum sprechen sich einige Regierungsvertreter gegen das strenge Fasten für Schulkinder aus:

"Kinder müssen regelmäßig trinken und essen, sonst können sie nicht aufmerksam sein, lernen und sich gesund entwickeln", sagte etwa die deutsche Familienministerin Franziska Giffey (SPD) der Zeitung "Die Welt".

Seyran Ates, eine Berliner Anwälting und Moschee-Gründerin rief Lehrer auf, Schüler vor erzwungenem Fasten zu schützen. "Es passiert häufig, dass Kinder in der Schule zusammenbrechen, weil sie den ganzen Tag nichts getrunken haben" sagte sie dem Sender "n-tv".

Auch Mediziner weisen darauf hin, dass der stundenlange Flüssigkeitsverzicht vor allem in warmen Wochen besonders für junge Menschen gesundheitsschädlich sein kann. Durch den Turnunterricht sind die meisten zu dieser Zeit zusätzlich belastet.

In vielen Ländern sind die Sicherheitsdienste in Alarmbereitschaft. In früheren Jahren hatte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und andere radikale Gruppen den Ramadan für Anschläge genutzt. Erst vor wenigen Tagen kündigte der IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi Vergeltung für den Untergang des IS-Herrschaftsgebiets in Syrien und dem Irak an.

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