Wien

Amazon-Anruf sorgte für Einbruchs-Alarm bei Wienerin

"Wir haben ein Paket für Sie. Sind Sie zu Hause?" Dieser Anruf ließ bei einer Wienerin alle Alarmglocken schrillen. Sie hatte nichts bestellt.

Claus Kramsl
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Die Wienerin befürchtete, dass Einbrecher mit dem Anruf herausfinden wollten, ob in der Wohnung die Luft rein ist.
Die Wienerin befürchtete, dass Einbrecher mit dem Anruf herausfinden wollten, ob in der Wohnung die Luft rein ist.
Bild: iStock

Dienstagvormittag klingelte bei einer Liesingerin (34) das Handy, eine unbekannte Nummer wurde ihr angezeigt. Bereits misstrauisch hob sie ab, schließlich häuften sich bei ihr und im Bekanntenkreis in den vergangenen Wochen so genannte Phishing-Anrufe. Auch "Heute" warnte ja kürzlich vor einer Welle betrügerischer Anrufe, die mitunter zu echten Kostenfallen werden können.

"Hallo, Amazon hier. Wir haben ein Paket für Sie. Sind Sie zu Hause?" wollte eine freundliche Männerstimme am anderen Ende der Leitung wissen. Wahrheitsgemäß antwortete die Wienerin, dass sie gerade in der Arbeit sei und auch sonst niemand an ihrer Adresse das Paket entgegennehmen könne. Der Lieferant möge bitte bei einem Nachbarn läuten und die Sendung dort hinterlegen.

Freundliche Einladung an Einbrecher

Kaum hatte sie aufgelegt, traf es sie wie der Blitz: Weder sie noch ihr Mann hatten in der letzten Zeit etwas bestellt und sie erwartete daher auch keine Lieferung. Außerdem hatte sie schon oft bei Amazon oder anderen Anbietern etwas online bestellt, bisher aber noch nie einen Anruf eines Zustellers erhalten. "Ich hatte plötzlich echte Panik. Was ist, wenn das der Anruf einer Einbrecherbande war, die so herausfinden wollte, ob die Wohnung leer und quasi bereit zum Einbrechen ist?", so die Liesingerin zu "Heute". "Meine Antwort war ja quasi eine Einladung: 'Ja klar, kommen sie ruhig vorbei und nehmen sie, was Ihnen gefällt. Es wird Sie keiner stören.'"

Nachbar ging auf Patrouille

Nachdem auch ihr Mann noch für längere Zeit in der Arbeit sein musste, startete sie einen Rundruf bei den Nachbarn. Doch die meisten waren auch nicht zu Hause. "Bei der dritten Nachbarin hatte ich Glück. Sie war zwar auch unterwegs, aber ihr Mann hatte frei und war zu Hause. Sie schickte ihn sofort zu meiner Wohnungstüre, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist und bat ihn, die Ohren offen zu halten. Er patrouillierte dann quasi vor der Tür, für den Fall, dass es wirklich der Anruf von Gaunern war."

Schwester hatte Packerl geschickt

Nach knapp zwei Stunden kam der erlösende Anruf der Nachbarin: "Da ist wirklich ein Paket für dich gekommen von Amazon. Mein Mann hat es für dich übernommen." Kurz darauf löste sich dann auch das Rätsel um das nicht bestellte Packerl auf: Die im Ausland lebende Schwester der Liesingerin hatte für deren Tochter (3) ein Geburtstagsgeschenk bei Amazon bestellt und vergessen, die 34-Jährige darüber zu informieren. "Mir fiel ein Stein vom Herzen. Und meine Tochter hat sich über ihr neues Spielzeug auch sehr gefreut", schmunzelt die Wienerin.

Polizei rät zur Vorsicht

Trotzdem war die Vorsicht der Wienerin nicht unbegründet: "Es gibt in Sachen Kriminalität nichts, was es nicht gibt. Die Täter sind oft sehr einfallsreich", so ein Ermittler zu "Heute". Er rät daher: "Grundsätzlich sollte man einem Anrufer, den man nicht kennt, keine Auskünfte über Wertgegenstände, Bargeldbestände oder auch darüber geben, ob gerade jemand zu Hause ist."

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