Wirtschaft

Amazon muss den Betrieb vorübergehend stoppen

Nachdem ein Gericht die Arbeit in den Lagern des Konzerns einschränkte, stellt Amazon den Betrieb in Frankreich bis am 20. April komplett ein.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Seit Donnerstagmorgen steht Amazon in Frankreich still. Die fünf Verteilzentren des Konzerns im Land bleiben für fünf Tage geschlossen, wie die Agentur AFP berichtete. Das Unternehmen hatte die Schließung am Mittwoch beschlossen, nachdem ein Gericht am Dienstag angeordnet hatte, dass der Internet-Handelsriese seine Lieferungen auf wichtige Güter wie Lebensmittel und medizinische Verbrauchsgüter beschränken müsse.

Amazon müsse das Risiko einer möglichen Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus in seinen Lagern gründlicher überprüfen und solle seine Lieferung in der Zwischenzeit einschränken. Andernfalls drohe eine Geldstrafe von eine Million Euro pro Tag. "Wir sind über das Gerichtsurteil verwundert angesichts der Beweise, die wir in Bezug auf die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter erbracht haben", teilte Amazon am Mittwoch mit.

Bis am 20. April werden die Logistikzentren des Konzerns nun gereinigt und die Risiken neu bewertet. Die Beschäftigten erhalten trotz des Betriebsunterbruchs ihre vollen Gehälter.

Deutlich mehr Bestellungen wegen Lockdown

Amazon beschäftigt gegenwärtig fast 10.000 Mitarbeiter in seinen französischen Lagerhäusern, von denen 6.500 unbefristet angestellt sind. Der Konzern sieht sich einer wachsenden Überprüfung seiner Massnahmen zum Schutz seiner Mitarbeiter konfrontiert. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Bestellungen bei dem Internet-Versandhandelsriesen deutlich zu, da die meisten Geschäfte wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen sind.

Angesichts wachsender Sorgen um die Gesundheit der Amazon-Mitarbeiter hatten einige Gewerkschaften zu einer vollständigen Schliessung der Geschäfte des Unternehmens in Frankreich oder zumindest zu einem harten Durchgreifen aufgerufen.