Wirtschaft

Amazon sucht Soldaten für neues Zentrum in Österreich

Eine ungewöhnliche Stellenausschreibung von Amazon sorgt in Kärnten für Aufregung. Der Versandhandelsriese sucht Bewerber mit Militär-Hintergrund.

Roman Palman
Teilen
Ein Logistikzentrum des Online-Versandhändlers Amazon in Österreich. (Symbolbild)
Ein Logistikzentrum des Online-Versandhändlers Amazon in Österreich. (Symbolbild)
Herbert P. Oczeret / picturedesk.com

100 Mitarbeiter sucht Amazon für ein neues Verteilerzentrum in Klagenfurt. In Stoßzeiten wie etwa Weihnachten sollen hier sogar bis zu 180 Menschen Arbeit finden. Laut der Zeitschrift "Die Woche Kärnten" werden dafür von dem weltweit tätigen Online-Versandhaus speziell (Ex-)Militärs gesucht. Man habe in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass es einige Soldaten gebe, die sich beruflich umorientieren wollen würden, wird das Unternehmen zitiert.

Andere Qualifikationen

Auch für die Gewerkschaft der Privatangestellten GPA ist das eine "sehr ungewöhnliche Stellenausschreibung". So etwas habe sie noch nicht erlebt, wird Geschäftsführerin Jutta Brandhuber vom ORF zitiert. Für eine Managementposition brauche es andere Qualifikationen: "Man sagt, das Bundesheer in Krisenzeiten ist ja sehr wichtig. Aber ein Logistiklager ist ja keine Krise, da brauche ich Teamarbeit, das kann ja keine Hierarchie von oben herab sein. Daher ist so eine Ausschreibung ungewöhnlich und merkwürdig."

Gewerkschaft mobilisiert

Brandhuber teilt gleichzeitig auch gegen Amazon aus. Viel wichtiger werde es für den Shopping-Giganten sein, sich Gedanken darüber zu machen, wie die eingestellten Mitarbeiter gehalten werden sollen. Im benachbarten Deutschland stehen die Angestellten wegen mäßiger Arbeitsbedingungen regelmäßig auf den Barrikaden. 

Wenn das neue Verteilerzentrum im Juli dann seinen Betrieb aufnimmt, soll deshalb auch gleich eine Betriebsratswahl initiiert werden, um deutsche Verhältnisse in Österreich erst gar nicht einreißen zu lassen. 

"Eher die Ausnahme"

Die Annonce ist auch für das Militärkommando Kärnten ein Kuriosum: Berufssoldaten, die einen solch radikalen Karrierewechsel machen wollen würden, seien wohl eher die Ausnahme, hieß es dazu gegenüber "Die Woche Kärnten".

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
    25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
    EXPA / APA / picturedesk.com