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Rechte Bürgerwehr will "Schutzzonen" schaffen

Nach der Prügelattacke im bayerischen Amberg soll eine rechte Bürgerwehr durch die Stadt ziehen. Die Ermittlungen der Polizei laufen bereits.

Heute Redaktion
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Eine Gruppe Jugendlicher, bei denen es sich um Asylwerber im Alter von 17 bis 19 Jahren handeln soll, hatte Ende Dezember wahllos auf mehrere Passanten in der Nähe des Bahnhofs in Amberg eingeschlagen. Dabei wurden insgesamt zwölf Personen verletzt. Gegen die Schläger wurde Haftbefehl erlassen.

Nur wenige Tage nach der Prügelattacke äußerte sich der deutsche Innenminister Horst Seehofer zu dem Vorfall und forderte schärfere Asylgesetze. "Wenn Asylbewerber Gewaltdelikte begehen, müssen sie unser Land verlassen", erklärte Seehofer in der "Bild". "Heute.at" berichtete über die Ankündigung einer Verschärfung der Gesetze.

"Wir schaffen Schutzzonen"

Einigen Bürgern der Stadt dauert diese Forderung aber anscheinend zu lange. Wie mehrere deutsche Medien berichten, soll sich nämlich bereits eine rechte Bürgerwehr formiert haben. Mit roten Schutzwesten und der Aufschrift "Wir schaffen Schutzzonen" ziehen sie durch die Gegend und wollen offenbar selbst für Recht und Ordnung sorgen.

Auf der Facebookseite der "NPD Nürnberg" werden laufend Bilder und Videos von der Bürgerbewegung gepostet. Darunter findet sich unter anderem auch eine Aufnahme, die angeblich einen tätlichen Angriff von "arabischen Männern auf Deutsche" zeigen soll.

Polizei prüft Berichte

Die Exekutive hat die Ermittlungen bereits aufgenommen. Ein Polizeisprecher erklärte gegenüber der "Zeit", dass man die Berichte über eine solche Bürgerwehr bereits prüfe und "alle rechtlichen Möglichkeiten" gegen sie ausschöpfen werde. Konkrete Hinweise auf Patrouillen oder Demonstrationen würden aber (vorerst) nicht vorlegen. (red)