Welt

Amerikaner baut Christen-Armee gegen IS auf

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Reuters

Früher kämpfte US-Regisseur und Aktivist Matthew VanDyke an der Seite von Rebellen in Libyen und Syrien. Heute hat er seinen Kampfanzug gegen einen Dreiteiler getauscht. Der 35-Jährige bildet jetzt mit seinem neuen privaten Militärunternehmen christliche Freiwillige als Kämpfer gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus.

Früher kämpfte US-Regisseur und Aktivist Matthew VanDyke an der Seite von Rebellen in Libyen und Syrien. Heute hat er seinen Kampfanzug gegen einen Dreiteiler getauscht. Der 35-Jährige bildet jetzt mit seinem neuen privaten Militärunternehmen christliche Freiwillige als Kämpfer gegen die aus.

Gesponsert von christlichen Gruppen im Ausland, vor allem in den USA, soll die sogenannte Einheit zum Schutz der Ninive-Ebene (NPU) den Kampf gegen den IS aufnehmen. Dutzende Christen machen bereits mit. In dem immer komplexer werdenden Geflecht aus ausländischen Kämpfern, Organisationen und Sponsoren, die sich in einen privaten Krieg mit den Dschihadisten im Irak und in Syrien stürzen, ist VanDyke eine der bekanntesten – wenn auch umstrittensten – Figuren.

"Restore Ninive Now"

Sein Unternehmen hat nun einige Hundert NPU-Freiwillige ausgebildet. Bei Ninive handelt es sich um eine Region im Nordirak, die die dortigen assyrischen Christen und andere Minderheiten als ihre angestammte Heimat ansehen. Finanziell unterstützt wird die NPU beispielsweise von der Amerikanischen Mesopotamischen Organisation, einer von assyrischen US-Bürgern gegründeten Gruppe in Kalifornien.

"Meine Arbeit als Revolutionär"

Seit Dezember seien durch die Initiative "Restore Ninive Now" mehr als 250.000 Dollar, rund 223.000 Euro, zusammengekommen, heißt es. In den aktiven Kampf ist die NPU bislang allerdings nicht eingetreten. "Das ist eine Ausweitung meiner Arbeit als Revolutionär", sagt der 35-Jährige bei einem Cappuccino in einem Café der irakischen Kurdenstadt Erbil.

"Was gibt jemandem das Recht, zu Hause zu sitzen und nichts zu tun?", fragt VanDyke, dessen Film "Point and Shoot" beim Tribeca Filmfestival in New York vergangenes Jahr zur besten Dokumentation gekürt wurde.

Die Ausbildung einer privaten Truppe auf ausländischem Boden ist hoch umstritten, und auch VanDykes Rolle sorgt für Diskussionen. VanDyke selbst gibt zu, dass sein Unternehmen im Nordirak "in einer Grauzone" agiert.