Politik

Ametsreiter: "Kannte brisante E-Mails nicht"

Heute Redaktion
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Telekom Austria-Chef Hannes Ametsreiter behauptete am Donnerstag im Korruptions-U-Ausschuss, dass er die vom Magazin News aufgedeckten E-Mails "nicht kannte". In diesen sollen "Gefallen" für ÖVP-Politiker und deren Kinder gefordert werden, wie Heute berichtete.

Telekom Austria-Chef Hannes Ametsreiter behauptete am Donnerstag im Korruptions-U-Ausschuss, dass er die vom Magazin News aufgedeckten  E-Mails "nicht kannte". In diesen sollen "Gefallen" für ÖVP-Politiker und deren Kinder gefordert werden, wie .

Der Telekom-Boss versprach einmal mehr volle Aufklärung der zahlreichen Telekom-Affären. Er schränkte gleichzeitig ein, dass er nicht garantieren kann, dass die Mails vollzählig dem U-Ausschuss zur Verfügung gestellt werden.

Ametsreiter mehr als zurückhalten im Ausschuss

Selbst Auskünfte darüber, ob diese Mails bereits der Staatsanwaltschaft übermittelt wurden, will Ametsreiter vom Rat seiner Juristen abhängig machen. Er begründet die Zurückhaltung mit der Börsenotierung des teilstaatlichen Unternehmens, die Einfluss auf die Freigabe firmenrelevanter Daten habe.

Konkret wurde Ametsreiter zu einem Mail von ihm an den Leiter der Bundeswettbewerbsbehörde BWB, Theodor Thanner, befragt. Ob dieses Mail die Staatsanwaltschaft hat, konnte Ametsreiter nicht beantworten.

Ob er die Vorsitzende des U-Ausschusses, Gabriela Moser, schriftlich davon verständigen wird, ob ein Mail über eine angebliche 100.000 Euro-Spende der Telekom an die Bundes-ÖVP der Behörde übermittelt wird oder wurde, ließ Ametsreiter mit Hinweis auf eine rechtliche Prüfung offen.

Abgeordnete kritisieren Telekom-Boss

FPÖ-Fraktionsführer Walter Rosenkranz kritisierte daraufhin Ametsreiter. Derzeit würde die Staatsanwaltschaft nicht die Chance bekommen, alle Unterlagen zu bekommen. Es könne nicht sein, dass die von der Telekom beauftragte Beratungsagentur Deloitte entscheidet, was die Behörde bekommt. Er forderte daraufhin eine umgehende Hausdurchsuchung bei der Telekom Austria.

Für einen Lacher sorgte der Grüne Fraktionsführer Peter Pilz, der Ametsreiter empfahl, beim Screening der internen Mails einfach nach dem Stichwort "ÖVP" zu suchen.

Der BZÖ-Abgeordnete Stefan Petzner betonte, dass die Mails dem Magazin News nicht illegal weitergegeben wurden. Seinen Informationen nach hat die von der Telekom Task Force eingesetzte Beratungsagentur BDO Deutschland bereits einen Zwischenbericht erstellt, der Malversationen in Richtung ÖVP aufzeigen würde.