Österreich

Amok-Schüsse: Westen für Einsätze zu schwer

Heute Redaktion
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Andreas H. (+ 26) starb durch die Kugel eines lebensmüden Amokschützen (+ 34). Als er diesem im Wald bei Hirtenberg (NÖ) gegenübertrat, trug der junge Polizist keine - lebensrettende - Schutzweste. Der Grund: Die veralteten Westen sind zu schwer (bis zu 15 Kilo)!

In jedem Streifenwagen liegen Schutzwesten für gefährliche Einsätze - griffbereit. Dass Andreas H. bei seinem letzten Einsatz trotzdem keine trug, dürfte an beschämenden Fakten liegen: Die Westen sind laut Polizeigewerkschaft veraltet und viel zu schwer.

Gewerkschaftsboss Hermann Greylinger zu Heute: "Die Westen sind zu sperrig, um damit Auto zu fahren." So müssen Beamte bei heiklen Einsätzen ihr Leben riskieren, um die Westen vor Ort anlegen zu können - diese liegen nämlich im Kofferraum. Greylinger: "Wir fordern seit Jahren leichtere Westen!"

20 Schüsse

Indes hat die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt eine Tatrekonstruktion beantragt, "um den Schusswechsel bis ins Detail zu klären, erläuterte Sprecher Erich Habitzl. Auch ein Schießsachverständiger werde dabeisein. Dazu werde es kommen, sobald der 39-jährige Beamte gesundheitlich in der Lage ist.

Bei dem Feuergefecht in Hirtenberg waren an die 20 Schüsse gefallen. Der angeschossene Beamte bestätigte, dass Thomas P. als Erster geschossen habe und alles innerhalb von Sekunden geschehen sei.