Österreich

Amokfahrer kann sich nun doch an Details erinnern

Heute Redaktion
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Der dritte Prozesstag war nicht nur von den vielen emotionalen Zeugenaussagen geprägt, sondern auch von viel Verwunderung über die Verhaltensweise des Angeklagten Alen R. Nachdem ihm ein Gutachter einen überdurchschnittliche IQ bescheinigte, vermuten nun viele, dass er den Fragen absichtlich ausweicht.

Der dritte Prozesstag war nicht nur von den vielen emotionalen Zeugenaussagen geprägt, sondern auch von viel Verwunderung über die Verhaltensweise des Angeklagten Alen R. Sein überdurchschnittlicher IQ nährt die Vermutung, dass er den Fragen absichtlich ausweicht.

. Mittlerweile zeigte sich auch der Richter fassungslos über das vermeintlich schwache Erinnerungsvermögen von Alen R. Auf Fragen der Geschworenen und des Richters antwortete er hauptsächlich mit: "Ich kann mich nicht erinnern."

Details doch erinnerlich

Gegenüber seiner Verteidigerin sieht das ganz anders aus: "Erinnern Sie sich, dass Sie in der Stubenberggasse gefahren sin?", wollte sie wissen. Alen R. erinnerte sich daran und an noch mehr: "Ja, da war Sackgasse", gab er zu Protokoll. Zu dem Zeitpunkt war dort tatsächlich eine Baustelle.

Richter zuckt aus

Am Vortag stellten die Geschworenen dieselbe Frage. Da hatte er noch "keine Erinnerung" daran. Als ihn der Richter darauf anspricht, schweigt Alen R. Er habe nicht gewusst, dass es die Herrengasse (eine Fußgängerzone war), auf die er nach dem Wendemanöver auswich.

Der Richter wird lauter: "Jetzt tun Sie nicht so! Sie haben einen Führerschein gemacht und wissen was eine Fußgängerzone ist. Hat man Ihnen den Führerschein geschenkt?! Haben Sie erst gemerkt, dass es eine Fußgängerzone ist, als die Menschen über die Motorhaube flogen?"

Auf die Schilderungen der Zeugen antwortet Alen R. oft, dass es ihm leid tue. Er habe sich verfolgt gefühlt. Nächste Woche soll ein Arzt aussagen und die Medikamente erläutern, die Alen R. bekommt.