Österreich

Amokfahrer von Graz tötet drei Menschen, darunter Bu...

Heute Redaktion
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Ein 26-jähriger Amokfahrer hat am Samstag zu Mittag in der Grazer Innenstadt in fünf Minuten Dutzende Passanten angefahren. Drei Menschen starben, 34 weitere wurden verletzt - drei Opfer schweben noch in Lebensgefahr. Der offenbar psychisch gestörte Lenker wurde von der Polizei festgenommen. In Graz wurde vor der Stadtpfarrkirche der Todesopfer mit einer Messe und vor dem Gebäude mit Kerzen und Blumen gedacht.

Die beispiellose Amokfahrt eines in einem grünen Geländewagen hat Samstagmittag in der Grazer Innenstadt drei Tote gefordert. Für einen vierjährigen Buben, eine 25-jährige Radfahrerin und einen 28-jährigen Mann kam jede Hilfe zu spät. Sie starben an ihren schweren Verletzungen.

34 weitere Menschen wurden verletzt, zehn schwer. Drei Erwachsene schwebten am Samstagnachmittag noch in Lebensgefahr. Auch drei Kinder wurden verletzt, eines wurde bereits in häusliche Pflege entlassen.

So lief die Amokfahrt ab:

Um 12.15 Uhr nahm die Tat nahe des Griesplatzes seinen Ausgang. In der Zweigelgasse kollidierte der Wagen mit ersten Passanten. Dann fuhr der 26-Jährige über die Augartenbrücke über der Mur in die Grazbachgasse ein. Dort soll er ausgestiegen sein und zwei Menschen mit einem Messer attackiert haben.

Nachdem er an einer Kreuzung mehrere Radfahrer gerammt hatte, fuhr er in die Fußgängerzone in der Innenstadt ein. Das Auto erfasste acht Menschen in einem Schanigarten, bevor er von der Hamerlinggasse auf den Hauptplatz fuhr und mit etwa 100 Stundenkilometern über den Grazer Knotenpunkt raste.

Laut Polizeikommandant Kurt Kemeter wurde der Amokfahrer von Polizisten vor der Inspektion Schmiedgasse festgenommen. Er befindet sich in Haft. Der Grazer Hauptplatz wurde geräumt, die Schmiedgasse sowie Teile der Herrengasse waren gesperrt.

Bürgermeister sah die Amokfahrt mit an

Einer der Augenzeugen war der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl. "Der Lenker ist bewusst gegen Passanten gefahren", schilderte er gegenüber der "Kleinen Zeitung". Er selbst sei ebenfalls im Visier des Lenkers gewesen, habe sich aber mit seiner Vespa auf den Gehsteig gerettet.

Schützenhöfer: "abscheuliche Tat"

Es handle sich um eine "abscheuliche Tat" von einem "geistig verwirrten" Einzeltäter, sagte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. "Es gibt keine Erklärung, es gibt keine Entschuldigung". Ein Terroranschlag wird von den Ermittlern ausgeschlossen.

"Graz ist fassungslos und weint"

Graz trauert in dieser schweren Stunde um die Toten. "Graz ist fassungslos und weint", hieß es auf der offiziellen Website. Auch Bundespräsident Heinz Fischer hat sich zu der Bluttat geäußert, er ist "zutiefst geschockt".
 





Ich bin zutiefst geschockt über die Wahnsinnstat, die sich heute Nachmittag in Graz ereignet hat. Mein Mitgefühl gilt dem Land Steiermark und den Opfern sowie deren Angehörigen dieses unfassbaren Verbrechens.
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Vor der Stadtpfarrkirche in der Herrengasse, wo auch ein Gottesdienst stattfand, wurde eine Gedenkstätte für die Opfer der Amokfahrt eingerichtet. Zahlreiche Menschen legten dort Blumen und Kerzen nieder.

Die Stadt Graz hat unter der Nummer 14844 eine Hotline für Angehörige eingerichtet. Der SK Sturm hat ein Testspiel gegen den FC Holzhacker angesichts der Ereignisse abgesagt. Auch zahlreiche andere Veranstaltungen wurden gestrichen.

So trauert die Stadt Graz auf Facebook:

 




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