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Amokfahrt von Barcelona: 4 Touristen unter Opfern

Heute Redaktion
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Bei dem Anschlag im Zentrum von Barcelona, bei dem ein Lieferwagen in eine Menschenmenge gerast ist, hat es nach offiziellen Angaben mindestens 13 Tote und Dutzende Verletzte gegeben.

Abgeriegelte Straßen, Rettungssirenen, riesen Polizieiaufgebot: Horror in der Touristen-Metropole Barcelona, mitten am beliebten Flaniermeile "La Rambla". Am Nachmittag kurz nach 17 Uhr rast ein Lieferwagen in die Fußgänger. Die traurige Bilanz: 13 Tote, Dutzende Verletzte.

Anfangs war von "nur" zwei Opfern die Rede.

Unter den Toten befinden sich laut unbestätigten Meldungen deutschen Medien drei Deutsche und ein Belgier. Genaueres war am Abend noch nicht bekannt.

Zwei Verdächtige - der IS hatte am Abend den Anschlag für sich reklamiert - wurden noch am Abend festgenommen, ein weiterer soll laut Medienberichten bei einer Schießerei ums Leben gekommen sein.

++ "Heute"-Redakteurin Gerda Mackerle war zum Zeitpunkt des Attentats auf "La Rambla" ++

Service für Angehörige

Die katalanischen Behörden haben eine Hotline für Angehörige eingerichtet. Die Nummer lautet (0034) 900400012. Facebook hat seine Safety-Check Funktion unter dem Titel "the auto-pedestrian collision in Barcelona" wieder aktiviert. Menschen vor Ort sollen sich über Social-Media-Dienste bei ihren Angehörigen melden um die Telefonleitungen nicht zu überlassen.

Laut Zeugen habe der Fahrer auf einer Strecke von fast 700 Metern versucht, möglichst viele Menschen umzustoßen.

Zwei Festnahmen

Der Fahrer des Wagens war nach dem Attentat zunächst geflüchtet - möglicherweise mit einem Beifahrer. Lokale Medien meldeten, dass sich danach zwei Bewaffnete in einem türkischen Lokal in der Nähe verschanzt hätten. Der Sender TV3 sprach von einer Geiselnahme, die Polizei dementierte. Medien berichteten von nur einem Mann, der in ein Lokal geflüchtet sei.

Kurz vor 20.00 Uhr gab die Polizei eine Festnahme im Zusammenhang mit dem Anschlag bekannt, ohne genauere Hinweise anzugeben. Regionalpräsident Puigdemont berichtete in einer Pressekonferenz am Abend von einer weiteren Festnahme. Außerdem sei ein Mann bei einer Schießerei mit der Polizei getötet worden. Laut „El Mundo" sei er zuvor bei einer Polizeikontrolle mit seinem Wagen davongerast und habe dabei zwei Beamte verletzt. In Sant Just Desvern nahe Barcelona sei er dann bei einem Schusswechsel getötet worden. In welchem Zusammenhang er mit dem Anschlag steht, war noch nicht bekannt.

Mieter des Wagens festgenommen?

Ein zweiter Van, der gemeinsam mit dem Anschlagsfahrzeug angemietet worden sein soll, wurde kurz nach der Amokfahrt rund 70 Kilometer von Barcelona entfernt ausfindig gemacht. Beide Fahrzeuge wurden nur wenige Kilometer nördlich von Barcelona angemietet. Die Zeitung "El Pais" veröffentlichte den Namen und ein Bild des Automieters, der festgenommen worden sein soll. Demnach handelte es sich um einen Marokkaner namens Driss Oukadir, der früher in Marseille, zuletzt in Spanien gewohnt hatte.

Danach meldete sich laut Medienberichten in Ripoll ein Mann mit diesem Namen bei der Polizei und behauptete, ihm seien die Papiere gestohlen worden.

(red)

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