Österreich

Ampelpärchen: Jetzt muss Gemeinderat entscheiden

Heute Redaktion
Teilen

Die Ampelpärchen sorgen nicht nur für internationale Kritik, sondern auch für den ersten Konflikt zwischen SPÖ und FPÖ. Nächste Woche soll im Stadtsenat die Entscheidung revidiert werden.

"Natürlich gibt es wichtigere Probleme, aber die Pärchen sind zu einem Symbol geworden, wohin sich Linz entwickeln soll. Ich will eine weltoffene, respektvolle Stadt und keine rückwärtsgewandte", sagte Bürgermeister (SPÖ) am Mittwoch. Deshalb soll der Gemeinderat am 22. Jänner FPÖ-Stadtrat Markus Hein "ausbremsen" und bestimmen, dass die Pärchen an der Mozartkreuzung wieder aufgehängt werden.

Der FPÖ-Politiker sieht sich aber weiter im Recht. Die internationale Kritik (BBC, Time, Focus, Die Zeit) an der Abmontage weist er als "Gesinnungsjournalimus" zurück. Er habe nichts gegen Homosexuelle, aber sexuelle Botschaften hätten nichts auf der Straße zu suchen. FPÖ-Vizebürgermeister unterstützt Hein, verweist auf eine ÖAMTC-Expertise, die ein Gefahrenpotenzial in Ampelpärchen sieht. Dies wies die Autofahrerorganisation umgehend zurück. Vielmehr betont ihr Chefjurist: "Wir machen uns wenig Sorgen, wenn ein bisserl Kreativität in den Straßenraum kommt."

So lacht das Internet über FPÖ-Stadtrat Markus Hein

Während (FP) die Kritik an der Abmontage der Ampelpärchen als Gesinnungsterror bezeichnet, macht sich das Internet über den Verkehrsstadtrat lustig. So findet man ein GIF (bewegtes Bild) mit dem Top- Schauspieler John Travolta, der verwirrt auf der Mozartkreuzung steht und Hein "zum Kampf" auffordert.

Die Satireseite "Tagespresse" berichtet: "Nach Abnahme der Ampelpärchen: Homosexualität in Linz laut FPÖ um 86 % gesunken". Auf Facebook formt sich indes Widerstand: Die Initiative "Linz wehrt sich: Gebt uns unsere Ampelpärchen zurück" bekam in nur wenigen Stunden fast 1.400 Likes.