Oberösterreich

AMS-Chef will Ende von Nebenjobs für Arbeitslose

Bisher können Arbeitslose bis zu 475 Euro im Monat dazu verdienen. Das soll nun abgeschaffen werden sagt AMS-Vorstand Johannes Kopf.

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Derzeit ist ein begrenzter monatlicher Zuverdienst möglich - der soll im Herbst fallen.
Derzeit ist ein begrenzter monatlicher Zuverdienst möglich - der soll im Herbst fallen.
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Die heimische Arbeitsmarktpolitik soll noch im heurigen Herbst reformiert und neu aufgestellt werden. Ein Punkt betrifft die Zuverdienstmöglichkeit für Arbeitslose. Die können derzeit nämlich bis zu 457 Euro im Monat durch Nebenjobs verdienen. In einem Interview mit den OÖN deutete nun AMS-Vorstand Johannes Kopf ein Ende dieser Regel an.

"Ich habe viel darüber nachgedacht, weil es ja auch Argumente dafür gibt. Die Leute haben zumindest einen Fuß in der Arbeitswelt und verlernen nicht die Arbeitstugenden. Inzwischen bin ich so weit: Es gehört – wenn nicht verboten – so doch massiv eingeschränkt", erklärt er.

Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS)
Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS)
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Auch die heimische Wirtschaft sei, so Kopf mit der Regel nicht glücklich, weil viele Arbeitslose mit geringfügigen Nebenjobs, Schwarzarbeit und Sozialleistungen ihr Auslangen finden würden und keine Vollzeitjobs anstreben. 

Arbeitslosengeld staffeln

Kopf sprach sich das Arbeitslosengeld zu staffeln. "Das heißt, ich muss mit einem höheren Arbeitslosengeld starten. Es ist politisch zu verhandeln, wie finanziert man das, denn am Anfang wird es teurer", so Kopf gegenüber den OÖN. Internationale Studien hätten gezeigt, dass dies dazu führt, dass Arbeitslose bei mehr Geld mehr Zeit hätten, um den passenden Job zu finden.

Den Vorwurf, dass sich vielen Arbeitslose gar nicht um eine Arbeitsstelle bemühen, will Kopf so pauschal nicht stehen lassen. "Den Pauschalvorwurf lasse ich nicht gelten. Nur weil jemand einen konkreten Job nicht will, heißt das nicht, dass er nicht arbeiten will. Man muss differenzieren: Bei günstigerer Arbeitszeit, kürzerer Anfahrt, besseren Bedingungen und höherem Lohn würden die Leute schon wollen. Es gibt verschiedene Hebel, die Stellen dennoch besetzen zu können."

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