Politik

AMS-Klienten packen aus: Kurse als Virus-Schleudern

In Hinsicht auf das Coronavirus läuten bei arbeitslosen Menschen die Alarmglocken. In der Kritik stehen die AMS-Kurse als "Virus-Schleudern".

Rene Findenig
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Die Turbulenzen am Arbeitsmarkt sind noch lange nicht vorbei. Doch auch an AMS-Kursen gibt es nun Kritik.
Die Turbulenzen am Arbeitsmarkt sind noch lange nicht vorbei. Doch auch an AMS-Kursen gibt es nun Kritik.
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Sind die Kurse des Arbeitsmarktservice (AMS) potentielle Corona-Massenverbreiter? Das berfüchten zumindest zahlreiche Insider, die sich bei der Fraktion christlicher Gewerkschafter Wien (FCG) gemeldet haben sollen. "Als skandalös bezeichnen Insider die derzeitige Situation in den AMS-Kursen", so FCG-Landesgeschäftsführer Fritz Pöltl. "Hier werden trotz des verordneten Lockdowns bis zu achtstündige Schulungen auf engstem Raum veranstaltet."

Laut Pöltl seien dabei keine besonderen Schutzmaßnahmen abseits des Sicherheitsabstandes vorgesehen, was Kursteilnehmer ebenso wie Lehrkräfte kritisieren würden. Der Grund: "Zusammenkünfte zu erforderlichen beruflichen Aus- und Fortbildungszwecken" seien von den Maßnahmen der Regierung weitgehend ausgenommen, so Pöltl. Er fordert dringend bessere Schutzmaßnahmen für die derzeit knapp 65.000 AMS-Klienten in Schulungskursen.

Distance-Learning gefordert

Beim AMS selbst schließt man das Risiko einer Corona-Verbreitung in den Ausbildungseinrichtungen soweit als möglich aus. Pöltl dagegen sieht die Gefahr als hoch an und will dies mit einem Beispiel belegen: "Während im Handel pro Person zehn Quadratmeter vorgeschrieben sind, stehen den Erwachsenenbildnern und Trainern nur ein Quadratmeter zur Verfügung. Die Gefahr, sich einer Infektion auszusetzen, scheint hier besonders groß, weil sich das Virus in geschlossenen Räumen mit oft mehr als 15 Personen besonders rasch verbreitet."

Ihm sei auch zugetragen worden, dass sich deswegen bereits AMS-Betriebsräte an die Geschäftsführung gewandt hätten, dort aber abgeblitzt seien und nun sowohl Angst vor einer Ansteckung, als auch vor einer Kündigung haben würden. Pöltls Vorschlag: Das AMS solle auf Kurse mit physischer Anwesenheit verzichten und das Schulungsprogramm auf Distance-Learning umstellen. In der jetzigen Form würden sich Trainer und Kursteilnehmer als "Menschen zweiter Klasse" sehen, die vom AMS "verheizt" würden. 

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