Politik

AMS-Programm mit 15.000 Euro pro Kopf und Jahr

Mit einem speziellen Programm bilden AMS und bfi Facharbeiter sowohl Teilzeit als auch Vollzeit aus. Bald starten weitere Ausbildungsgruppen.

Rene Findenig
Der neue AMS-Wien-Chef Winfried Göschl.
Der neue AMS-Wien-Chef Winfried Göschl.
Denise Auer

Um Ausbildungen in Pharma-Forschung und -Produktion zu fördern, hat das AMS Wien gemeinsam mit dem bfi Wien im Jahr 2018 die "Facharbeiterinnen- und Facharbeiter Intensivausbildung Labortechnik Biochemie" gestartet. Rund 60.000 Arbeitsplätze entstehen in diesem Sektor laut Ministerium jährlich, in Wien gebe es derzeit 169 offene Stellen. 2021 wurden zwei Millionen Euro aus den Mitteln der "Joboffensive" in die Hand genommen, um die für die Ausbildung notwendige Labortechnik, aber auch die Trainer-Ausbildungskosten und die Sachkosten zu finanzieren. 

Der Fachausbildungslehrgang bietet nun Kapazitäten für rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer jährlich. "Am Beispiel dieser Facharbeiterinnen- und Facharbeiterintensivausbildung sieht man, dass die Mittel, die für die Corona-Joboffensive aufgewendet wurden, zielgerichtet eingesetzt sind. Ich bedanke mich beim AMS Wien für die Initiative, dieses Projekt ins Leben zu rufen, aber auch beim bfi Wien für die gute und zielgerichtete Betreuung während der Ausbildung", so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher am Montagnachmittag gemeinsam mit AMS-Wien-Chef Winfried Göschl.

Frauenanteil bei 60 Prozent in der Vollzeit-Variante

Eine Besonderheit des Projekts sei, "dass die Facharbeiterinnen- und Facharbeiterausbildung sowohl Teilzeit als auch Vollzeit absolviert werden kann, wodurch auf individuelle Betreuungspflichten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Rücksicht genommen werden kann. Vor diesem Hintergrund weist die Teilnehmerinnen- und Teilnehmerstruktur auch einen hohen Frauenanteil auf. In der Vollzeit-Variante der Ausbildung liegt der Frauenanteil bei 60 Prozent, in der Teilzeit-Variante sogar bei 73 Prozent", hieß es.

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    Beim AMS-Geld dürfte es bald einen neuen politischen Vorstoß geben.
    Beim AMS-Geld dürfte es bald einen neuen politischen Vorstoß geben.
    Helmut Graf

    "Die Mittel aus der Corona-Joboffensive haben uns ermöglicht, die Anfangsinvestitionen für diese Ausbildung zu stemmen", so Göschl. "Wir sehen bereits jetzt, dass es eine richtige Entscheidung war: Die allermeisten Absolventinnen und Absolventen finden innerhalb kürzester Zeit ein Dienstverhältnis, von dem wir erwarten können, dass es dauerhaft ist und gute Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Damit werden sich die Ausbildungskosten von etwa 15.000 Euro pro Kopf und Jahr für diese hochwertige Lehrausbildung rasch gelohnt haben." Aktuell befinden sich 90 Personen in der Ausbildung.