Österreich

AMS will Lehrstellenmarkt für Asylwerber öffnen

Die Öffnung des Lehrstellenmarktes hätte Vorteile für österreichische Unternehmen. Bildungsniveau und Sprache sind aber noch immer ein Problem.

Heute Redaktion
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AMS-Chef Johannes Kopf
AMS-Chef Johannes Kopf
Bild: picturedesk.com/APA

Flüchtlinge unter 30 die auf ihren Asylbescheid warten dürfen bislang nur mit Sonderbewilligung eine Lehrer beginnen und auch nur dort, wo ein Fachkräftemangel herrscht. Dies trifft bislang auf lediglich 415 Asylbewerber zu. Die Lehrstellen müssen zudem von den Jugendlichen selbst herausgefunden werden, meist mit der Hilfe von NGOs. Das AMS ist für sie bislang nicht zuständig.

Flüchtlinge, die während ihrer Wartezeit eine Lehre beginnen, würden auch eine Entschädigung von ein paar Hundert Euro bekommen, anstatt der 40 Euro Taschengeld. Nach einem positiven Asylbescheid könnten sie auch bis zu 1.000 Euro in ihrer Lehre verdienen. Das wäre ein Ansporn, eine Ausbildung zu machen.

Auch Vorteil für österreichische Unternehmen

Johannes Kopf, der Chef des AMS, glaubt außerdem nicht, dass die Asylwerber den Österreichern die Lehrstellen wegnehmen würden. Einerseits gibt es bislang über 1.000 freie Lehrstellen aber nur knapp 900 Lehrstellensuchende. Außerdem würden bislang auch nur wenige hundert Asylwerber für die Lehrstellen infrage kommen, aufgrund des Bildungsniveaus und der fehlenden Sprachkenntnisse.

Die Öffnung des Lehrstellenmarktes für die Jugendlichen hätte auch vorteile für die Unternehmen in Österreich: Das AMS würde diese mit Förderungen und Coachings unterstützen. Das größte Problem ist jedoch, dass 60 Prozent aller Asylberechtigten in Wien leben, die meisten Lehrstellen befinden sich jedoch im Westen Österreichs. (ds)