Österreich

Amt betoniert Wirtshaus-Tür zu

Heute Redaktion
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Bild: Daniel Scharinger

Wegen illegaler Glücksspiel-Automaten geriet ein Schärdinger Gastronom ins Visier der Behörden. Weil er sich mehrfach gegen eine Teilschließung widersetzte und Geldstrafen nicht zahlen wollte, fuhr das Amt schwere Geschütze auf - und setzte dem Wirt einen 600-Kilo-Betonklotz vors Lokal.

Ungewöhnliche Aktion! Wegen illegaler Glücksspiel-Automaten geriet ein Schärdinger Gastronom ins Visier der Behörden. Weil er sich mehrfach gegen eine Teilschließung widersetzte und Geldstrafen nicht zahlen wollte, fuhr das Amt schwere Geschütze auf – und setzte dem Wirt einen 600-Kilo-Betonklotz vors Lokal.

Mehrmals sperrten die Behörden laut eigenen Angaben in der Vergangenheit Teile des "Stadtcafes" am Schärdinger Stadtplatz, weil im Lokal illegale Spielautomaten gefunden worden waren. Mehrmals soll sich Betreiber Mario Subota (56) widersetzt und die von der Bezirkshauptmannschaft angebrachten Amtssiegel entfernt haben.

Auch Anzeigen und Geldstrafen beeindruckten den Wirt wenig. "Mittlerweile wäre schon ein Betrag in sechsstelliger Höhe fällig", sagt Friedrich Burgstaller von der Bezirkshauptmannschaft zu "Heute". Die Strafe bezahlte der 56-Jährige allerdings nie, das Lokal war weiter in Betrieb. "Ich fühle mich ungerecht behandelt. Die Behörden tun mir unrecht", begründet der Wirt das. Denn: Laut seinen Aussagen habe er die Automaten nach ersten Warnungen sogar außer Betrieb gesetzt, doch das war für die Bezirkshauptmannschaft nicht genug.

Betonklotz als Zeichen

"Wer nicht hören will, muss fühlen", so Burgstaller – der dem Wirt jetzt einen Betonblock vor die Tür setzen ließ. Übrigens: Es war die Idee von Burstallers sechsjährigem Sohn. "Ich habe daheim darüber geredet und gerätselt, wie wir durchgreifen könnten. Da meinte mein Sohn, wir sollen doch einfach die Tür blockieren", so Burgstaller.

Gesagt, getan. Dienstagfrüh rückte die örtliche Straßenmeisterei an und hob den Betonbrocken vor den Augen der Frühstücks-Gäste vor die Lokaltür. 

"Wir wollten so ein Zeichen für Wirt und Gäste setzen. Denn der Betonklotz lässt sich nicht wieder einfach entfernen", erklärt Burgstaller die Blockade. Die nach nur einem Tag Wirkung zeigte: Das Lokal blieb am Mittwoch zu. Subota und eine Firma rückten an und entfernten die Automaten, indem sie sie über den Block hievten. 

Wie lange das Lokal jetzt zu bleiben muss, weiß der 56-Jährige nicht. Er hofft auf das Verständnis der Behörden.