Österreich

Ämter frotzeln Rollstuhlfahrer (86)

Ferdinand K.s Sohn kämpft um einen Rolli-Abstellplatz für seinen Vater . Doch: Behörden-Wirrwarr sorgte vorerst für Ernüchterung.

Heute Redaktion
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"Mein Vater kann ohne Rollstuhl nicht mehr das Haus verlassen", sagt Jörg K. Sein Vater Ferdinand K. (86) wohnt seit 20 Jahren mit seiner Frau im sechsten Stock eines Gemeindebaus in Meidling. Mit dem Lift kommt er zwar hinunter, braucht aber draußen den Rollstuhl.

Behörden-Wirrwarr

Sein Sohn suchte deshalb um einen Abstellplatz im Erdgeschoß an. Von Wiener Wohnen kam eine Absage. Jörg K. reichte auf eigene Faust den Plan für einen Rollstuhl-Abstellplatz bei der MA 36 (Feuerpolizei) ein. "Er wurde genehmigt", so K. Skurril: Der Behörden-Wirrwarr nahm kein Ende. Im Dezember folgte erneut eine Absage von Wiener Wohnen. Denn: In der Nische, die "von der MA 36 als Abstellplatz genehmigt wurde" (so der Wortlaut) ist ein Stromzählerkasten, der dann nicht zugänglich wäre. "Es ist erschütternd" , klagt Sohn Jörg.

Hoffnungsschimmer: Rollstuhl-Abstellbox wird geprüft

"Der Zugang zum Stromkasten muss gewährleistet sein", so Wiener-Wohnen-Sprecherin Renate Billeth. "Wir sind als Hausverwaltung auf den Mieter zugegangen und haben erklärt, warum das nicht geht." Zusatz-Hindernis für Ferdinand K.: Bis zum Hauseingang wären weitere Stufen zu überwinden. Jetzt gibt es Hoffnung: "Wir prüfen, ob es technisch möglich ist, draußen eine Rollstuhl-Abstellbox aufzustellen", so Wiener Wohnen.

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