Österreich

Amtsmissbrauch? Schwere Vorwürfe gegen Chorherr

Amtsmissbrauch und verbotene Geschenkannahme? Der grüne Planungssprecher weist das zurück – und gibt heute um 10.30 Uhr eine Pressekonferenz.

Heute Redaktion
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Grüner Planungssprecher Christoph Chorherr bei der Heumarkt-Debatte im Gemeinderat
Grüner Planungssprecher Christoph Chorherr bei der Heumarkt-Debatte im Gemeinderat
Bild: Helmut Graf

Der Verein für nachhaltige und soziale Architektur "s2arch_social and sustainable architecture" des grünen Gemeinderats und Planungssprechers Christoph Chorherr soll Hunderttausende Euro an Spenden von mehreren Immobilieninvestoren erhalten haben. Das sei mit seiner Arbeit als Planungssprecher nicht vereinbar. Es bestehe der Verdacht auf Amtsmissbrauch und verbotene Geschenkannahme. Chorherr hätte sich im Gemeinderat bei Abstimmungen über Bauprojekte, wie über das umstrittene Heumarkt-Vorhaben, für befangen erklären müssen, so der Wiener Anwalt Wolfgang List. Er erstattete Anzeige – "Heute" berichtete.

Im Ö1-Morgenjournal wies Chorherr sämtliche Vorwürfen – wie bereits auch schon auf seinem Blog – zurück: "Was ich ausschließen kann ist, jemals mich selbst bereichert zu haben und (...) zweitens, dass ich in irgendeinem Fall politisch beeinflusst gehandelt habe." Er wolle selbst an der Aufklärung durch die Korruptionsstaatsanwaltschaft mitwirken, sagte er.

Für heute, Dienstag, um 10.30 Uhr ist eine Pressekonferenz im Grüner Klub im Rathaus angesetzt, bei der Chorherr zum Entwicklungshilfsprojekt "Ithuba" Stellung nehmen wird. Chorherrs Verein betreibt das Projekt seit 2008 in Südafrika, von 2012 bis 2015 wurde es von der Stadt Wien mit jährlich 50.000 Euro subventioniert. Laut Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger habe sich der grüne Planungssprecher 2015 erstmals für "befangen erklärt", nicht jedoch in den Jahren davor. (Red)