US-Wahl

An diesen drei Staaten hängt die ganze US-Wahl

Jetzt wird es ernst: Donald Trump und Joe Biden liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei der US-Wahl. Nur drei Bundesstaaten entscheiden nun alles.

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Bislang hat es keine große Überraschungen bei den US-Wahlen gegeben – außer dass zum jetzigen Zeitpunkt wohl niemand mehr behaupten würde, dass Donald Trump nur eine 10-Prozent-Chance hat, das Rennen zu machen. "Es sieht aus, wie es bereits 2016 aussah: Am Schluss kommt es auf die paar Staaten an, wo bis zuletzt ausgezählt wird", sagt Alexander Trechsel, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Luzern.

Ein besonderes Augenmerk gilt einmal mehr den Swing States. "Momentan sehen wir Hochrechnungen von dort, aber das Auszählen wird lange dauern – gerade in Staaten, wo es eine hohe briefliche Stimmabgabe gab." Trechsel vermutet, dass in gewissen Bundesstaaten das Resultat vor Gericht angefochten wird. "Das ist grundsätzlich ein Problem: Auch wenn wirklich alle Stimmen ausgezählt sind, kann das Resultat noch immer vor Gericht enden." Entsprechend langfristig könnte der Prozess noch werden, sogar bis Freitag dauern.

Wie geht es weiter?

Arizona ist zugunsten von Biden gekippt, in allen anderen Swing States liegt tendenziell eher Trump vorne – aber eben: "Die Stimmen der Briefwahl und in bevölkerungsgroßen Gegenden sind längst nicht ausgezählt. Dies könnte alles ändern." Neben Florida, das bereits 2016 an Trump ging, muss er auch mindestens einen Staat im so genannten Rust Belt gewinnen, also etwa Wisconsin oder Michigan. "Gelingt ihm das nicht, wird alles an Pennsylvania hängen."

Eine hohe Wahlbeteiligung im Land spricht normalerweise für die Demokraten. Die Wahlen 2020 haben eine Rekordbeteiligung gesehen. Nützt das den Demokraten denn jetzt nicht? "Da müssen wir vorsichtig sein", so Trechsel. "Wegen der Covid-Pandemie muss die alte Regel – Demokraten stimmen eher per Briefwahl und Early Voting, die Republikaner gehen am liebsten selbst zur Urne – nicht mehr zutreffen. Sprich: Auch viele republikanische Wähler haben wegen des Coronavirus wohl per Post gestimmt."

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    US-Präsident Donald Trump wird vom Demokraten Joe Biden herausgefordert.
    US-Präsident Donald Trump wird vom Demokraten Joe Biden herausgefordert.
    Julio Cortez / AP / picturedesk.com