Wirtschaft

Analysen zeigen: Sprit-Skandal geht weiter

Heute Redaktion
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Die Mehrheit der Tankstellen hat die Preise am vorigen langen Wochenende (Christi Himmelfahrt) überproportional erhöht. Ab Fronleichnam müssen die Spritpreise vor Feiertagen "eingefroren" werden, um Missbrauch zu vermeiden. Doch die Regelung sei wirkungslos, meinen Analysten.

Die Mehrheit der Tankstellen hat die Preise am vorigen langen Wochenende (Christi Himmelfahrt) überproportional erhöht. Ab Fronleichnam müssen die Spritpreise vor Feiertagen "eingefroren" werden, um Missbrauch zu vermeiden. Doch die Regelung sei wirkungslos, meinen Analysten.

Am Donnerstags-Feiertag waren die Durchschnittspreise am höchsten, urteilte die ÖAMTC-Verkehrsexpertin Elisabeth Brandau in einer Aussendung. Nur die Billiganbieter hätten sich dem Wettbewerb gestellt. Danach seien die Preise wieder zurückgegangen.

Undurchsichtige Regelung

Der ÖAMTC verspricht, die Spritpreise zu Fronleichnam sehr genau zu beobachten: Denn dSpritann gilt eine neue Spritpreis-Verordnung wonach an bestimmten, reisestarken Wochenenden die Preise, die am Tag zuvor um 11 Uhr gelten, bis zum Ende des Wochenendes "eingefroren" werden. Für kleinere Tankstellen gelten Ausnahmen.

Bis zum Dienstag vor einem Feiertag, 12 Uhr, kann der Tankstellenbetreiber also selbst den Preis „frei“ festlegen. Bis Mittwoch 12 Uhr darf er senken, aber nicht mehr erhöhen. Mittwochmittag bis Sonntag 24 Uhr muss der Preis dann auf diesem Niveau fixiert bleiben. Was die Mineralölindustrie davon abhalten soll, bereits am Dienstag vor dem Feiertag mit hohen Preisen hineinzugehen, bleibt dem Beobachter rätselhaft.

Sprit noch teurer

Analysen des Clubs zeigen, dass viele Tankstellen schon an "normalen" Tagen zum erlaubten Zeitpunkt um 12 Uhr die Preise oft "mehr als notwendig" erhöhen, damit danach ein größerer Spielraum für Preissenkungen übrig bleibe. An reisestarken Wochenenden werde die hohe Nachfrage von den meisten Mineralölfirmen noch stärker ausgenutzt.

Gelten soll die Verordnung jedenfalls vorerst für die Jahre 2012/2013. Heuer betrifft es Fronleichnam und die Ferienreisewochenenden Anfang Juli. Nächstes Jahr sind Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam und die Ferienreiswochenenden Ende Juni/Anfang August von der Regelung erfasst.

Hohe Spritpreise sind zurzeit auch in Österreichs Nachbarländern, insbesondere in Italien und Deutschland, ein großes Thema. Daher rät die ÖAMTC im Urlaub in Österreich vollzutanken und vor allem die teuren Autobahntankstellen kurz vor den Staatsgrenzen zu meiden.