Österreich

"Anbieter drehte mir Strom ab und wollte 140 € Kaution"

Johann G. zog in ein neues Haus, der ehemalige Eigentümer sorgte für die Ummeldung beim Stromanbieter. Dieser verlangte nun 140 Euro Kaution. 

Christine Ziechert
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Johann G. (36) wurde Dienstagfrüh einfach der Strom abgeschalten.
Johann G. (36) wurde Dienstagfrüh einfach der Strom abgeschalten.
privat

Wenn Johann G. (36) an seinen neuen Stromanbieter Montana denkt, läuft der Installateur heiß: Der Niederösterreicher zog Ende April mit seiner Lebensgefährtin und seinen drei Kindern (4, 12 und 16 Jahre) in ein Haus in Pottendorf: "Der Ex-Eigentümer bot mir an, sich um die Ab- und Anmeldung bis 30. April beim Stromanbieter zu kümmern. Natürlich war ich damit einverstanden", so der 36-Jährige zu "Heute".

Statt ersparter Arbeit bescherte diese Entscheidung dem Selbstständigen aber nun vor allem Ärger: "Zwei Wochen lang hatten wir ganz normal Strom. Doch nun wurde dieser plötzlich ohne Grund abgeschaltet. Wir haben vier Kühlschränke im Haus, die Lebensmittel verderben, alles hat zu stinken begonnen", erzählt Johann G.

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    "In einer Nachricht hieß es, dass eine Bonitätsprüfung bei mir negativ ausgefallen sei und ich jetzt 140 Euro Kaution als Sicherheitsleistung einzahlen soll" - Johann G.

    Der Niederösterreicher klemmte sich hinters Telefon, schrieb zahlreiche E-Mails: "Nach stundenlangem Herumtelefonieren und Nachrichten schreiben, bekam ich endlich eine Antwort. Darin hieß es, dass eine Bonitätsprüfung bei mir negativ ausgefallen sei und ich jetzt 140 Euro Kaution als Sicherheitsleistung einzahlen soll. Erst dann, kann ich wieder Strom beziehen", meint der 36-Jährige erstaunt und wütend zugleich.

    Stromanbieter verlangte 140 Euro Kaution von mir
    Stromanbieter verlangte 140 Euro Kaution von mir
    zVg

    Der Niederösterreicher zahlte die geforderte Kaution trotzdem sofort per Online-Banking ein. Wenig später erhielt Johann G. allerdings wieder eine Nachricht, dass die Kaution doch nicht nötig sei. Grund für die Stromabschaltung war nicht die mangelnde Bonität von Johann G., sondern die verspätete Erfassung seiner Neuanmeldung durch Montana: "Leider ist uns hierbei ein folgenreicher Fehler passiert: Die Anmeldung von Herrn G. wurde übersehen", erklärt eine Montana-Sprecherin gegenüber "Heute".

    Der Anbieter bat um Nachsicht und versuchte noch am gleichen Tag den Strom über den Netzbetreiber, Wiener Netze, wieder einzuschalten: "Wir haben uns nach Urgenz des Kunden unmittelbar um eine Anmeldung im Schnellverfahren gekümmert. Wir konnten trotz direkten mehrmaligen Kontakts zum Netzbetreiber leider keine Stromeinschaltung bis zum frühen Abend erwirken. Auch unsere Bemühung, über den Störungsdienst eine Notfall-Stromversorgung zu gewährleisten, war ohne Erfolg", heißt es. Mittlerweile funktioniert die Stromversorgung bei Herrn G. zum Glück wieder.

    Stromanbieter bedauert Vorfall zutiefst

    Der Stromanbieter "bedauert den Vorfall zutiefst" und entschuldigt sich bei Herrn G. für die entstandenen Unannehmlichkeiten: "Selbstverständlich stehen wir bereits im direkten und laufenden Kontakt mit ihm, haben ihm eine schnelle und unbürokratische Regulierung des entstandenen Schadens angeboten und werden für diesen und die Kosten der Hotelübernachtung aufkommen."

    Auf die Bonitätsprüfung und die Kaution angesprochen meint die Sprecherin: "Die Bonitätsprüfung wird bei sehr vielen Energieversorgern standardmäßig bei jeder Auftragserteilung durchgeführt. Im konkreten Fall war die Bonitätsauskunft nicht eindeutig, weshalb eine Kautionsleistung eingefordert wurde. Diese wird auf Basis des Scores der Bonitätsauskunft und des voraussichtlichen Verbrauchs berechnet und soll das Risiko von Zahlungsausfällen für einen Zeitraum von drei Monaten absichern. Wenn der Kunde innerhalb von 12 Monaten nach Vertragsbeginn seinen Zahlungspflichten ordnungsgemäß nachkommt, erstatten wir die Kaution zurück."

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