Schweinefleisch-Skandal

"Andere in Luft sprengen" – nun entschuldigt sich Wirt

Die Wogen gingen hoch: Ein Wirt machte mit einem rassistischen Spruch Werbung für sein Lokal. Jetzt hat sich seine Tochter bei "Heute" gemeldet.

Tobias Prietzel
"Andere in Luft sprengen" – nun entschuldigt sich Wirt
Schockierende Tafel-Aufschrift in einem Salzburger Beisl.
Leserreporter

Ein schockierter Leser wandte sich an unsere Redaktion, nachdem er am Mittwochabend in Bad Ischl (Bez. Gmunden) vor einem Lokal das Schild gesehen hatte: "Menschen, die Schweinefleisch essen, neigen statistisch gesehen weniger häufig dazu, sich und andere in die Luft zu sprengen."

Der Mann konnte nicht glauben, was da geschrieben stand. Die Zeilen regten nicht nur ihn ordentlich auf: Der Shitstorm auf Social Media ließ nicht lange auf sich warten.

Es werfe den ersten Stein jener, der noch nie böse Gedanken hatte, der noch nie ein Tier getötet oder gegessen hat, der noch nie gelogen hat usw.
Eine Userin
auf Facebook

Auf der "Heute"-Facebook-Seite findet der umstrittene Satz viele Befürworter. Eine Userin meint etwa: "Es werfe den ersten Stein jener, der noch nie böse Gedanken hatte, der noch nie ein Tier getötet oder gegessen hat, der noch nie gelogen hat usw." In Zukunft werde man sich fürs Sein, fürs Atmen und fürs Denken entschuldigen müssen.

"Spinnt ihr jetzt alle?", fragt hingegen ein anderer Poster. "Muss man jetzt schon Rechenschaft ablegen, was man isst?" Ein derartiges Restaurant würde er niemals besuchen, so der Mann.

Spinnt ihr jetzt alle?
Ein anderer User

Inzwischen hat sich der heftig kritisierte Wirt entschuldigt: Er habe den Spruch aus dem Internet, schreibt er auf Facebook. "Es handelt sich zwar um Satire, leider kann der Spruch aber als feindlich gegenüber Religionen angesehen werden, was mir nachträglich klar geworden ist", so die Rechtfertigung des Unternehmers.

Wer mich und unser Lokal kennt, weiß, dass wir für alle Hautfarben, Geschlechter, Religionen und generell für alle Menschen da sind.
Der kritisierte Wirt
auf Facebook

Und weiter: Es sei niemals seine Absicht gewesen, irgendjemanden zu diffamieren oder zu verletzen. "Wer mich und unser Lokal kennt, weiß, dass wir für alle Hautfarben, Geschlechter, Religionen und generell für alle Menschen da sind. Wir sind stolz auf unsere Mitbürger aller Glaubensrichtungen und beschäftigen u.a. auch Menschen muslimischen Glaubens bei uns." Gerade in so sensiblen Zeiten wie den gegenwärtigen, habe auch nur der Anflug von Rassismus keinerlei Berechtigung, schreibt der Gastronom.

Unterdessen ist seine Tochter für ihn in die Bresche gesprungen: "Wir haben seit 30 Jahren jede Woche einen satirischen Spruch auf der Tafel, und mein Vater hat sich tatsächlich nicht viel dabei gedacht", sagt sie zu "Heute". Es handle sich um "einen kompletten Schwachsinn", der total aus dem Ruder gelaufen sei. Laut der hörbar aufgebrachten Frau seien sogar schon Demos in der Kaiserstadt geplant gewesen.

Rassismus-Vorwürfe gegen Designer

Für den Designer Michael Costello geht es seit Tagen heiß auf Social Media her. Ein Model empört sich: Der Designer soll ihr Gesicht verändert haben.

Die Frau, eine US-Amerikanerin mit taiwanesischen Wurzeln, findet den Einsatz von AI mehr als bedenklich. Sie spricht von Rassismus, da ihr Gesicht zu dem einer weißen Frau umgeformt worden sei.

tob
Akt.