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Weil Gabalier geehrt wird, legt Grazer Abzeichen ab

Nachdem bekannt wurde, dass Andreas Gabalier das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Graz bekommt, will ein anderer Ehrenträger seines nicht mehr haben.

Heute Redaktion
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    Andreas Gabalier live in München
    Andreas Gabalier live in München
    (Bild: imago stock & people)

    Andreas Gabalier soll das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Graz verliehen werden. Das hat die schwarz-blaue Stadtregierung unter Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) vor wenigen Tagen beschlossen. Nicht nur den Grünen und der KPÖ passt das ganz und gar nicht – die Stadträte jener Parteien hatten dagegen gestimmt –, auch ein Ehrenträger jenes Abzeichens gefällt diese Entscheidung nicht. Er will sein eigenes Goldenes Ehrenzeichen, das ihm 2002 verliehen wurde, deshalb wieder ablegen.

    Der Fotograf Manfred Willmann erklärt laut einem Bericht der "Kleinen Zeitung", lieber auf die Ehre zu verzichten: "Diesen Kommerzialismus und diese Volksverdummung unterstütze ich nicht, das hat mit Volkskunst nichts zu tun", so der Herausgeber der Fotografie- und Kunstzeitschrift "Camera Austria" in Bezug auf Gabalier. Wegen der Ehrung des Volksrock'n'Rollers fühle sich Willmann "verpflichtet, diese Auszeichnung jetzt zurückzulegen."

    Auch die Ehrung des steirischen Musikers mit dem Karl-Valentin-Orden der Faschingsgesellschaft Narrhalla in München sorgte für Furore.

    Abgesehen von Gabalier werden heuer auch der Schauspielerin Aglaia Szyszkowitz, den Fotografen Christian Jungwirth und Peter Melbinger und dem Unternehmer Helmut Neukam das Goldene Ehrenzeichen verliehen. Darüber war man sich im Grazer Gemeinderat – nicht so wie bei der Abstimmung über Gabaliers Auszeichnung – übrigens einig.

    Nichtsdestotrotz wird an der Entscheidung, dass Gabalier von der steirischen Hauptstadt geehrt wird, nicht mehr gerüttelt. Die Vergabe sei fix beschlossen, so das Büro des Stadtchefs.

    Im Video: Schwuler Ball lädt Gabaliers Befürworter aus:

    (ek)