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Gabalier in Video: "Prophet im eigenen Land"

Heute Redaktion
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    Andreas Gabalier live in München
    Andreas Gabalier live in München
    (Bild: imago stock & people)

    Trotz der enormen Kritik, die die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Stadt Graz an Andreas Gabalier nach sich zieht, will Bürgermeister Nagl den Entschluss nicht überdenken.

    Dem umstrittenen Musiker Andreas Gabalier wird das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Graz verliehen. Das wurde im Grazer Gemeinderat – wenn auch nicht einstimmig – beschlossen.

    Der langjährige Preisträger Manfred Willmann – der Fotograf hatte das Abzeichen schon 2002 erhalten – kündigte angesichts dieser Entscheidung am Samstag an, auf seine Ehrung von nun an verzichten zu wollen.

    Mit einem Schreiben an Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) schickte der Künstler die Ehrennadel laut einem Bericht der "Kleinen Zeitung" an die Stadt Graz zurück. Er wolle das Abzeichen nicht mehr tragen, denn "diesen Kommerzialismus und diese Volksverdummung unterstütze ich nicht".

    Nun hat Gabalier seinerseits ein Video-Statement veröffentlicht, in dem er sich bei der Stadt Graz bedankt. Im Facebook-Video richtet sich der Musiker, der derzeit in Berlin weilt, direkt an Bürgermeister Nagl.

    "Sehr geehrter Herr Bürgermeister Siegfried Nagl, da spricht der Volksrock'n'Roller aus der großen Hauptstadt in Berlin. (...)

    Die Freude meinerseits ist enorm. (...) Mein Herz aus der Steiermark strahlt hier draußen in Berlin. Was soll ich sagen? Man hat es mit harter und fleißiger Arbeit und einem Einsatz und einem unermüdlichen Willen ganz nach oben geschafft. Man singt heute in den größten Stadien, die der deutschsprachige Raum nur irgendwie zu bieten hat und man hat da immer das steirische Gefühl mitgetragen. (...)

    Ich bin stolzer Steirer und komme immer wieder gerne nach Hause. Es freut mich riesig, dass das auch als Prophet im eigenen Land so würdig und groß geschätzt wird und dass diese Leistungen und all das, was rundherum passiert, zuhause in meinem Heimatstadterl Graz wertgeschätzt wird und von Ihnen erkannt worden ist, was da dahinter steckt. Ich bedanke mich von Herzen aus Berlin, mit lieben Grüßen in die Heimat."


    Zur Kritik hat Gabalier nicht Stellung bezogen.

    Schon die Ehrung Gabaliers mit dem Karl-Valentin-Orden in München war auf ordentlich Gegenwind gestoßen. Der selbsternannte Volksrock'n'Roller polarisiert, so viel steht ganz eindeutig fest. In Graz lässt man sich deswegen jedoch nicht von der Verleihung des Ehrenzeichens abbringen. Nagl sagt über Gabalier: "Er ist ein Musiker, der Stadien im deutschsprachigen Raum füllt und die Schönheit und Lebensqualität von Graz in die Welt hinausträgt."

    Den Vorwurf der "Volksverdummung" könne man bei der schwarz-blauen Stadtregierung jedenfalls nicht nachvollziehen. Abgesehen davon wurde über die diesjährigen Ehrenträger im Gemeinderat abgestimmt und dort mehrheitlich für Gabalier gestimmt. Daran würde nun nicht mehr gerüttelt.

    Ein Datum für die Preisverleihung gibt es noch nicht, allerdings wird der Alpenelvis am 1. März am diesjährigen Bauernbundball in der Grazer Stadthalle sein zehnjähriges Bühnen-Jubiläum feiern. Der Termin würde sich somit anbieten. (ek)