Szene

Gabalier: "Ich bin wohl einigen zu bodenständig"

Der selbsternannte Volks Rock'n'Roller meldet sich im Streit um den Karl-Valentin-Orden nun selber zu Wort.

Heute Redaktion
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Diesen Samstag soll Österreichs momentan erfolgreichster Musikexport in München von der Faschingsgilde "Narrhalla" mit dem Karl-Valentin-Orden geehrt werden. Begründet wird das von den Verantwortlichen damit, dass Andreas Gabalier wie der legendäre deutsche Komiker ein "Volkssänger" sei.

In den Augen der Valentin-Erben ist das nicht mit dem Geist von Karl Valentin vereinbar. "Es ist nicht tolerierbar, dass Karl Valentin mit den rechtspopulistischen, frauenfeindlichen und homophoben Tendenzen von Herrn Gabalier in Verbindung gebracht wird", wird etwa Testamentsvollstrecker und Erben-Vertreter Gunter Fette in der "Bild" zitiert.

Strache ortet "pathologischen Hass"

Sabine Rinberger, Direktorin des Valentin-Karlstadt-Musäums sieht das ähnlich: "Den Orden bekommt Gabalier für das Lied 'A Meinung haben'. Der Songtext besitzt einen Sprachduktus, den man rechtspopulistisch interpretieren kann".

Schützenhilfe in dem Streit gibt es für den Steirer von Vizekanzler Heinz-Christian Strache. Der ortet auf seiner Facebook-Seite "pathologischen Hass gegenüber andersdenkenden Kunstschaffenden".

Kritiker sind "Neider"

Nun hat sich in der Causa auch der Musiker selber zu Wort gemeldet. "Wenn sich ein paar Einzelne aufregen, die mich persönlich überhaupt nicht kennen, dann juckt mich das nicht. Man hat mir gesagt, dass es bei allen meinen Ordens-Vorgängern Wirbel gegeben hätte, weil manche Kritiker meinten, gewisse Preisträger verdienten diesen Orden nicht", so Gabalier zur "Bild"-Zeitung.

Er sei "wohl einigen zu bodenständig" und das werde er "ganz sicher nicht für diese Leute ändern". Die Kritiker seien "Neider" die ihm seine "Erfolgsgeschichte" kaputt reden wollen. "Man muss mich wirklich nicht mögen, aber ich würde mir von einigen Leuten etwas mehr Wertschätzung wünschen", sagt der 34-Jährige.

Die Faschingsgilde "Narrhalla" hat sich auf Facebook ebenfalls zu Wort gemeldt. Man distanziert sich dort von "rechtspopulistischen, homophoben sowie frauen- und fremdenfeindlichen Texten". Die "Texte von Künstlern sind vielseitig auslegbar und werden offensichtlich von bestimmten Personen je nach Neigung unterschiedlich wahrgenommen. Deswegen können wir negative und oberflächliche Interpretationen weder nachvollziehen noch bestätigen", verteidigt man die Verleihung des Ordens an Gabalier.

(baf)