Österreich

Angeblich Totgeburten und Suizidversuche in Traiskir...

Heute Redaktion
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Nach amnesty international haben auch die "Ärzte ohne Grenzen" das überbelegte Erstaufnahmezentrum im niederösterreichischen Traiskirchen unter die Lupe genommen. Der Befund der Hilfsorganisation ist schauerlich: Sogar von Geburten unter freiem Himmel ist die Rede, das Innenministerium bestreitet das.

Nach haben auch die "Ärzte ohne Grenzen" das überbelegte Erstaufnahmezentrum im niederösterreichischen Traiskirchen unter die Lupe genommen. Der Befund der Hilfsorganisation ist schauerlich: Sogar von Geburten unter freiem Himmel ist die Rede, das Innenministerium bestreitet das.

Der Prüfbericht von "Ärzte ohne Grenzen" ist mindestens genauso schockierend wie die Analyse von amnesty international. Nach zwei Besuchen in der Erstaufnahmestelle im August - hier sind derzeit rund 3.500 Personen einquartiert - schreiben die Mediziner laut "Standard": Die Unterbringung sowie die sanitären Anlagen seien für die Flüchtlinge "unmittelbar gesundheitsschädigend", die Versorgung sei in medizinischer und psychologischer Hinsicht "völlig unzureichend".

Totgeburten und Selbstmordversuche

Schwangere seien "teilweise unter inakzeptablen Bedingungen in Zelten untergebracht". Lagerbewohner und private Helfer sollen der Hilfsorganisation sogar von Geburten im Freien sowie von Totgeburten erzählt haben - ebenso wie von mehreren Selbstmordversuchen. Die Duschen seien ohne Vorhänge oder Türen "vollkommen frei einsehbar". Ganz abgesehen davon, dass es viel zu wenige Toiletten gibt. Was kein Wunder ist. Die Gebäude sind für halb so viele Menschen ausgelegt.

Insgesamt seien elf Ärzte, die bei der Betreiberfirma ORS unter Vertrag stehen, im Lager tätig. Wochentags sind zwischen 9 und 17 Uhr vier praktische Ärzte anwesend.

Innenministerium dementiert

Das Innenministerium bespricht den Bericht jetzt mit der Gesundheitsbehörde. Das Ministerium bestreitet sämtliche Geburten im Freien sowie Totgeburten. Nur eine Entbindung Mitte August in einem Krankenwagen innerhalb des Lagers wird bestätigt. Ob die Frau davor in einem Zelt untergebracht oder obdachlos war, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.