Öffi-Verbindung

"Angebotslücke" – St. Pölten fordert Nachtzug nach Wien

Die Online-Petition "VIE-STP Nightjet" unterschrieben bereits 1.500 Menschen, jetzt setzt sich auch die Stadt St. Pölten für eine Nachtverbindung ein.

Isabella Nittner
"Angebotslücke" – St. Pölten fordert Nachtzug nach Wien
Zwischen 1 und 5 Uhr nachts gibt es derzeit kein adäquates Öffi-Angebot, um von Wien nach St. Pölten (und umgekehrt) zu gelangen.
Harald Eisenberger

Der Hauptbahnhof in St. Pölten ist mittlerweile Hauptverkehrsknotenpunkt bei den Öffis auf Schiene. 69 Züge verkehren alleine pro Tag zwischen der Bundes- und der Landeshauptstadt, in nur 29 Minuten gelangt man nach Wien. Doch in der Nacht herrscht Flaute, worauf auch eine eigene Online-Petition seit Kurzem aufmerksam macht.

"Großes Manko"

"Die großen Investitionen in die Westbahnstrecke haben dafür gesorgt, dass man mit St. Pölten schon fast einen weiteren Wiener Bezirk hat, der mitten in Niederösterreich liegt. Jedoch hat dieser ein großes Manko, das besonders der Jugend immer wieder sauer aufstößt. Ab 00:52 Uhr fährt kein Zug mehr", erklären die Initiatoren.

Jedoch hat dieser ein großes Manko, das besonders der Jugend immer wieder sauer aufstößt. Ab 00:52 Uhr fährt kein Zug mehr.
VIE-STP Nightjet
Online-Petition
1/3
Gehe zur Galerie
    In der Zeit zwischen 1 und 5 Uhr nachts fährt kein Zug von Wien nach St. Pölten.
    In der Zeit zwischen 1 und 5 Uhr nachts fährt kein Zug von Wien nach St. Pölten.
    Erste / Marek Knopp

    1.500 Unterschriften

    1.500 Menschen haben die Unterschriftenaktion seit Juli 2023 bereits signiert, jetzt nahm sich auch die Stadtpolitik dem Problem an. Die VP St. Pölten und deren Klubobmann, Landtagsabgeordneter Florian Krumböck, brachten einen Dringlichkeitsantrag in den Gemeinderat ein. "Wir wollen diesen Bürgerwunsch aufgreifen und den Ausbau des Zugangebots zwischen Wien und St. Pölten auch für die Nachtschwärmer vorantreiben", kündigte der VP-Stadtrat an.

    Eine Resolution für eine Nachtverbindung von St. Pölten nach Wien wurde dann auch verabschiedet, allerdings kam der dementsprechende Antrag nicht von Krumböck. Sein Antrag sei abgelehnt worden "von der SPÖ (sei) stattdessen eine bessere Verbindung zwischen St. Pölten und dem Flughafen Wien gefordert (worden). Ein Antrag, der aus Sicht der VP auch richtig ist, aber ein anderes Thema behandelt", so Krumböck nach der Gemeinderatssitzung in einer Aussendung.

    "Leichter umzusetzen"

    Denn: Die Forderung der ÖVP nach einer Nachtverbindung im Nah- und Regionalverkehr sei leichter umzusetzen. "Während der Antrag der VP eine CJX- oder REX-Verbindung in der bestehenden Taktlücke zwischen 1 und 5 Uhr vor Samstagen, Sonn- und Feiertagen vorsah, damit St. Pöltnerinnen und St. Pölten sowie Menschen aus der Region sicher nach Hause kommen können, konzentrierte sich der SPÖ-Antrag auf eine bessere Railjet-Verbindung zum Flughafen", meint Krumböck, der den SPÖ-Antrag aber ebenfalls unterstützt.

    Für den Fernverkehr – in diesem Fall also den Railjet – seien alleine die ÖBB verantwortlich, den Regionalverkehr bestimmt neben dem Verkehrsministerium auch das Land NÖ.

    "Aus unserer Sicht sprechen wir mit der Lösung im Nah- und Regionalverkehr von der einfacheren Lösung. Die Fahrt vom und zum Flughafen macht natürlich nur Sinn für die ÖBB, wenn Menschen auch Flüge erreichen müssen. Warum sollte die ÖBB also Interesse an einem Zug etwa um 3 in der Nacht und das vielleicht auch nur an Wochenenden haben?", so Krumböck.

    nit
    Akt.