Österreich

Angeklagter (41) kam mit Jausen-Sackerl ins Gericht

Heute Redaktion
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Der Beschuldigte kam mit dem "Jausen-Sackerl" zum Prozess.
Der Beschuldigte kam mit dem "Jausen-Sackerl" zum Prozess.
Bild: Walter Meier

Er soll Dimbachs Ortschef mit einer Pistole bedroht und dessen Amtsleiter mit einem Messer verletzt haben. Zum Prozess kam der Angeklagte mit "gesunder Jause".

Kurz vor 9 Uhr führten zwei Justizwachebeamte den Angeklagten (41) am Montag in den Gerichtssaal 220 im zweiten Stock des Linzer Landesgerichts.

Der 41-Jährige kam in Handschellen, trug blaue Jeans, ein weißes Hemd mit einer Krawatte. Auffallend dabei: der Beschuldigte hatte ein Obstsackerl mit seiner Jause in den Händen. Darin verpackt hatte er einen Apfel und eine Limo.

Laut Anklageschrift wird ihm vorgeworfen, Josef Wiesinger, Bürgermeister von Dimbach (Bez. Perg), im September des vergangenen Jahres in dessen Büro mit einer Pistole bedroht zu haben. Zudem habe er auch noch Amtsleiter Gerald H. mit einem Messer verletzt (wir berichteten ausführlich).

Konkret habe der Beschuldigte dem Ortschef vorgeworfen, sein Leben ruiniert zu haben. Er soll laut Auskunft der Gattin des Bürgermeisters vor mehr als zwanzig Jahren eine Beziehung mit einer Verwandten der Familie gehabt haben.

Schuss löste sich zum Glück nicht



Wie das Opfer angab, hielt ihm der 41-Jährige auch eine Pistole an die Brust und drückte ab. Zum Glück löste sich aber kein Schuss.

Der Amtsleiter hörte die Hilfeschreie und eilte zu Hilfe. Diesen soll der Angreifer dann nach einem Gerangel mit einem Messer am Unterarm verletzt haben.

Danach ergriff er die Flucht und stellte sich selbst kurz danach bei einer Polizeiinspektion in Niederösterreich.

Laut einem Gutachten ist der 41-jährige mutmaßliche Täter psychisch krank. Aus diesem Grund könne laut Staatsanwalt strafrechtlich nicht gegen ihn vorgegangen werden.

Diese fordert daher auch, den Mann in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher unterzubringen, wo er sich bereits jetzt befindet.

Der Prozess wurde aber am Montag rasch vertagt. Grund: Der Amtsleiter, der sich damals vor den Bürgermeister gestürzt hatte, konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht erscheinen.



(mip)