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Angelina Jolie zweifach als Friedensbotin geehrt

Heute Redaktion
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Die diesjährige Berlinale ist längst in Jolinale umgetauft: Angelina Jolie hat die erste Halbzeit des Festivals bestimmt wie kaum je ein Superstar zuvor. Zum Abschluss eines wahren Feuerwerks von Auftritten wurde die 36-jährige Oscarpreisträgerin am Montagabend bei der Wohltätigkeitsgala Cinema for Peace gleich doppelt ausgezeichnet.

Gemeinsam mit ihrem Team erhielt Jolie den Ehrenpreis im Kampf gegen Krieg und Völkermord. Ihr Regiedebüt "In the Land of Blood and Honey" bekam zudem den Zuschlag als wichtigster Film des Jahres. "Ich habe diesen Film gemacht, weil ich hoffe, dass mehr Menschen aufstehen und versuchen, die Dinge zu ändern", sagte Jolie.

Mit Tränen in den Augen nahm sie vor den rund 600 Gästen im Konzerthaus die Glastrophäe aus den Händen von Friedensnobelpreisträger Mohammed el-Baradei entgegen.

In dem Film erzählt Jolie eine Liebesgeschichte zu Zeiten des Balkankriegs. Nun konnten Serben, Kroaten und Bosnier in ihrem Team zusammenarbeiten. "Ihr Land, ihre Geschichte und ihre Frauen sind sehr bewundernswert. Ich nehme den Preis in ihrem Namen entgegen", sagte Jolie.

Prominente Fans

Begleitet wurde die Neo-Regisseurin von Lebensgefährte Brad Pitt. "Ich bin sehr aufgeregt", gestand dieser vor der Saaltür. "Es ist ein sehr wichtiger Film. Ich freue mich, dass sie ihn gemacht hat."

"Sie tut wirklich was, die anderen reißen nur das Maul auf", lobte auch Comedian Michael Mittermeier - "ach ja, und eine schöne Frau ist sie auch, hätte ich fast vergessen." Und der Conferencier des Abends, Politaktivist und Dauergast Bob Geldof sagte: "Berühmtheit ist wie Geld. Es kommt nur darauf an, wofür man es ausgibt."

Preise für Besson, Deneuve

Zumindest für diesen Abend waren sich die Gäste da einig. Kinolegende Catherine Deneuve zeichnete den Film "Paradise Lost 3: Purgatory" als wichtigste Dokumentation des Jahres aus.

Der französische Starregisseur Luc Besson konnte den Menschenrechtspreis für sein Porträt "The Lady" entgegennehmen, in dem er das Leben der birmanischen Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi schildert. Der Preis wurde in Zusammenarbeit mit Amnesty International und dem Menschenrechtsnetzwerk vergeben.

Im zehnten Jahr der Gala, die formell nichts mit der Berlinale zu tun hat, feierten die 600 Gäste mit langem, herzlichen Applaus den Gründer der Stiftung, den aus Slowenien stammenden Produzenten Jaka Bizilj. "Ich glaube, dafür können wir nach zehn Jahren alle aufstehen", meinte Geldof. Eigenen Angaben zufolge hat Cinema for Peace bisher insgesamt drei Millionen Euro für wohltätige Zwecke gesammelt.

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