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"Angespannt": Waldbrand-Hölle vor den Toren Österreichs

Die Waldbrände in Deutschland und Tschechien breiten sich weiter aus, das Inferno ist nicht unter Kontrolle. Die Lage sei "sehr angespannt", heißt es.

Nicolas Kubrak
Die Waldbrände in Tschechien und Deutschland breiten sich weiter aus.
Die Waldbrände in Tschechien und Deutschland breiten sich weiter aus.
Robert Michael / dpa / picturedesk.com

Von der extremen Trockenheit begünstigte Waldbrände haben Einsatzkräfte in Deutschland, in den Bundesländern Brandenburg und Sachsen in der Nacht auf Dienstag zu schaffen gemacht. In Brandenburg ist eine Fläche bei Rehfeld im Süden des Bundeslandes betroffen, wo Feuerwehrleute versuchten, ein großes Feuer einzudämmen. Nach Angaben des Landkreises Elbe-Elster hat es sich auf einer Fläche von 850 Hektar ausgebreitet. Erste Bewohner von umliegenden Orten hätten ihre Wohnungen verlassen müssen. Betroffen waren rund 600 Menschen.

Lage "sehr angespannt"

Die Lage sei "sehr angespannt", sagte ein Sprecher der Feuerwehr Dienstagfrüh. Der Brand sei noch nicht unter Kontrolle. Erste Anrainerinnen und Anrainer mussten am Montag ihre Wohnungen verlassen. Betroffen waren rund 600 Menschen. Die Feuerwehr war am Vormittag mit 350 Einsatzkräften am Brandort. Zudem erwog die Feuerwehr die Evakuierung einer weiteren Ortschaft.

Brandenburg war in diesem Jahr bereits mehrfach von Wald- und Flächenbränden betroffen. Menschliches Handeln verursacht nach Angaben des brandenburgischen Umweltministeriums mehr als 90 Prozent aller Waldbrände.

Katastrophenalarm ausgerufen

Die Sturmböen hätten die Löscharbeiten erheblich erschwert und "in Teilen sogar unmöglich" gemacht, hieß es vom Landkreis in einer Mitteilung. Im Laufe des Einsatzes seien sieben Einsatzkräfte verletzt worden, sechs von ihnen wurden demnach ins Krankenhaus gebracht. Zudem sei eine Schweinemastanlage in Kölsa-Siedlung abgebrannt, viele Tiere seien dabei verendet.

Im Nationalpark Sächsische Schweiz weitete sich ein Waldbrand aus, der im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ausgebrochen war. Für die Gemeinden Sebnitz und Bad Schandau löste das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Montag eine Vorstufe zum Katastrophenalarm aus, wie ein Sprecher am Abend mitteilte. Für Bad Schandau wurde später Katastrophenalarm ausgelöst.

Kinderferienlager in Tschechien evakuiert

In Tschechien spitzte sich die Lage im Nationalpark Böhmische Schweiz unterdessen dramatisch zu. Zahlreiche Bewohner der Gemeinde Hrensko, die als Tor zum Nationalpark gilt, mussten Dienstagfrüh ihre Häuser verlassen. Das teilte ein Sprecher der tschechischen Feuerwehr mit. Betroffen sind alle Gebäude am rechten Ufer der Kamnitz, die dort in die Elbe fließt. Die Einsatzkräfte evakuierten zudem ein Kinderferienlager mit rund 100 Teilnehmern aus Deutschland. Die Kinder und ihre Betreuer wurden an der Grenze deutschen Hilfskräften übergeben.

Der Waldbrand war am Sonntag auf einer Fläche von ursprünglich rund sieben Hektar ausgebrochen. Er bedroht inzwischen das Prebischtor mit der Ausflugsgaststätte "Falkennest". Die Felsenformation gilt als Wahrzeichen des Nationalparks. Der Rauch war am Dienstag noch im rund 90 Kilometer entfernten Prag und darüber hinaus zu riechen.

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