Österreich

Angestellter bekam sechs Monate kein Gehalt

Sechs Monate arbeitete ein Mitarbeiter eines Hightech-Unternehmens ohne einen Cent Gehalt zu bekommen. Er wandte sich an die Arbeiterkammer.

Heute Redaktion
Teilen
"Erschreckend, dass Beschäftigte monate- oder jahrelang kein Geld bekommen", so Arbeiterkammer-Präsident Johann Kalliauer.
"Erschreckend, dass Beschäftigte monate- oder jahrelang kein Geld bekommen", so Arbeiterkammer-Präsident Johann Kalliauer.
Bild: picturedesk.com

Eigentlich eh verwunderlich, dass er das so lange gemacht hat: Sechs Monate lang bekam ein Mühlviertler Angestellter eines Hightech-Unternehmens keinen Cent Gehalt. Und das, obwohl er bereits jahrelang in dem Unternehmen tätig war.

Er forderte mehrfach schriftlich, dass ihm das ausstehende Geld überwiesen werde. Auch per Einschreiben. Trotzdem blieben die Zahlungen aus. Irgendwann reichte es ihm – und er wandte sich an die Arbeiterkammer.

Zusammen mit Sonderzahlungen (Urlaubs- und Weihnachtsgeld), offenen Überstunden, Urlaubsabgeltung und der zustehenden Kündigungsentschädigung war bereits eine Summe von rund 120.000 Euro zusammengekommen.

Firma reagierte nicht

Da die Firma auf die Forderungen der Arbeiterkammer nicht reagierte, wurde geklagt. Doch: Selbst beim Gerichtsverfahren reagierte die Firma nicht – es kam nicht einmal ein Firmenvertreter. Also beantragte die Arbeiterkammer ein sogenanntes Versäumungsurteil.

Da das Unternehmen aber in der Zwischenzeit Insolvenz angemeldet hatte, musste der Betrag schließlich über den Insolvenzfonds hereingebracht werden.

Ähnlich erging es übrigens auch einem zweiten Angestellten der Firma: Auch er bekam monatelang keine Geld, auch er wandte sich an die Arbeiterkammer. Und die holte schließlich 35.000 Euro für ihn aus dem Insolvenzfonds heraus.

"Es ist erschreckend, dass es Fälle gibt, in denen Beschäftigte von ihren Arbeitgebern monate- oder gar jahrelang kein Geld bekommen", sagt Arbeiterkammer-Präsident Johann Kalliauer.

Mehr News aus Oberösterreich auf Facebook