Österreich

Angst vor Justiz: Filmreifer "Tod"

Heute Redaktion
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Vor 15 Jahren soll der heute 68-jährige Mann seine kleine Pflegetochter sexuell missbraucht haben. Um einem Gerichtsprozess zu entgehen, ließ sich der Kriminelle einiges einfallen: Gutachten, die Verhandlungsunfähigkeit bestätigten und schließlich sein inszenierter Selbstmord. Am Freitag steht der Totgeglaubte vor Gericht.

Unglaubliche 15 Jahre ist es mittlerweile her, dass der Pensionist das damals sechs bis achtjährige Mädchen in Gänserndorf missbraucht haben soll. Mit Gutachten, die ihm seine Verhandlungsunfähigkeit bestätigten, ist es ihm aber stets gelungen, sich vor der Verantwortung zu drücken.

Als schließlich doch ein Gerichtstermin zustande kam, stürmte sein Bruder mit einer Todesnachricht in die Verhandlung. Der ausgeklügelte Plan: In Kroatien sprang der Kriminelle von einer Fähre und täuschte seinen Selbstmord vor.

Mit einem Ausweis seines Bruders checkte er dann in einem oberösterreichischen Kloster ein - zur Besinnung. Bei einer Polizeikontrolle fiel der Mann aber neuerlich auf und schnell war klar: Totgeglaubte leben länger. Auf schweren sexuellen Missbrauch lautet jetzt die Anklage für seinen Prozess am Freitag in Korneuburg.