Welt

Angst vor Staatspleite: Griechen stürmen Banken

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Reuters

Die Griechen heben wegen der wachsenden Gefahr einer Staatspleite massiv Geld ab. Die Europäische Zentralbank (EZB) hielt am Freitag eine Krisen-Telefonkonferenz zu Griechenland ab, um über die zunehmend schlechtere Liquiditätslage der griechischen Geldhäuser zu beraten. Indes unterzeichnete der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras (37) mit Russlands Präsident Wladimir Putin vor dem Euro-Sondergipfel am Montag einen von den USA kritisierten Pipeline-Deal.

Die Griechen heben wegen der massiv Geld ab. Die Europäische Zentralbank (EZB) hielt am Freitag eine Krisen-Telefonkonferenz zu Griechenland ab, um über die zunehmend schlechtere Liquiditätslage der griechischen Geldhäuser zu beraten. Indes unterzeichnete der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras (37) mit Russlands Präsident Wladimir Putin vor dem Euro-Sondergipfel am Montag einen von den USA kritisierten Pipeline-Deal.

Nach dem am Donnerstag Abend stürmen die Griechen die Banken und leeren ihre letzten Euro-Ersparnisse – aus Angst und Panik vor Staatsbankrott und Rückkehr zur Drachme. Allein am Donnerstag hatten sich die Einlagenabflüsse bei griechischen Banken nach Informationen von Bankeninsidern auf mehr als eine Milliarde Euro ausgeweitet.

Den Banken geht zuletzt auch deshalb aber das Geld aus. Die EZB hat um eine zusätzliche Erhöhung der Notkredite von mehr als drei Milliarden Euro gebeten. Allein diese Notkredite ermöglichen es den griechischen Banken, weiter Geld auszuzahlen. Während Athen die Mega.-Abhebungen abstreitet und von einer Verschwörungstheorie spricht, bestätigen griechische Banker, dass allein an einem Tag rund eine Milliarde Euro abgehoben wurde.

Erst am Mittwoch hatte die EZB eine weitere Erhöhung der Notkredite von 1,1 Milliarden auf 84,1 Milliarden Euro bewilligt. In den letzten Monaten sind die Hilfskredite stetig ausgeweitet worden, weil die Griechen Milliarden-Summen angesichts der Krisenlage von ihren Konten abziehen.

Tsipras und Putin: Pipeline-Deal fix

In seiner Heimat droht der Staatsbankrott, und Tsipras ist in Moskau beim 19. St. Petersburg International Economic Forum (SPIEF), für Russland die wichtigste Wirtschaftskonferenz des Jahres. Tsipras und der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichneten Freitagmittag einen Pipeline-Vertrag.

Russland hatte im Vorfeld schon erklärt, bereit zu sein, über Finanzhilfen für Griechenland nachzudenken und hat Griechenland Kredite in Aussicht gestellt, wenn das unterstützt. Mit der Leitung will Russland Gas durch das Schwarze Meer in die Türkei und von dort weiter nach Südosteuropa liefern.

Nervosität steigt

EU-Ratspräsident Donald Tusk hat für Montag indes einen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Eurozone einberufen. Davor kommen noch die Euro-Finanzminister erneut zusammen, um den Euro-Gipfel vorzubereiten.

In Athen wird das Volk immer nervöser. Mehrere Tausend Menschen haben am Freitag wieder für den Verbleib im Euro-Raum demonstriert. Mit dem Ruf "Europa! Europa!" zogen sie vor das Parlamentsgebäude. An dem Marsch nahmen auch Mitglieder der ehemaligen konservativen Regierung teil.

;