Wirtschaft

Angst vor Teuerung am stärksten gestiegen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Mehr als zwei Drittel der Österreicher fürchten einen Anstieg der Lebenshaltungskosten - im Jahr davor waren es nur 46 Prozent. Gleichzeitig herrscht größere Sorge um Gesundheit und Umwelt. Das ergibt eine neue Studie der "Generali"-Versicherung. Große Unterschiede bei der Bewertung gibt es zwischen Männern und Frauen.

Mehr als zwei Drittel der Österreicher fürchten einen Anstieg der Lebenserhaltungskosten - im Jahr davor waren es nur 46 Prozent. Gleichzeitig herrscht größere Sorge um Gesundheit und Umwelt. Das ergibt eine neue Studie. Große Unterschiede bei der Bewertung gibt es zwischen Männern und Frauen.

Die Österreicher blicken zwar wieder vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Laut aktueller Generali-Studie über die Zukunftsängste 2012 gaben 77 Prozent der befragten Bevölkerung an, wenig bis gar keine Angst zu haben. Im Vorjahr waren es noch 79 Prozent.

Sorge Nummer 1: Teuerung

Dennoch ist die Unsicherheit größer geworden: So fühlen sich die Österreicher von allen abgefragten Risiken stärker bedroht als vor einem Jahr. Die Teuerung ist die größte Sorge. Seit der ersten Erhebung 2005 haben sich die Österreicher noch nie um ein Risiko so gesorgt, wie aktuell um den Anstieg der Lebenshaltungskosten - 67 Prozent fühlen sich dadurch in ihrer Existenz bedroht (bei den Frauen sogar 70 Prozent!). Das sind um 21 Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr.

Angst um Wirtschaftskrise steigt

Jeweils 57 Prozent fürchten sich vor einer schweren Krankheit und der globalen Umweltverschmutzung. Beschäftigte die Österreicher im Vorjahr sehr stark das Risiko eines Atomunfalls (nach der Katastrophe von Fukushima) und eines Pflegefalls, sind diese Themen aktuell nicht so präsent. Dafür haben die Kürzungen der staatlichen Gesundheits- (56 Prozent) und Sozialleistungen (55 Prozent) wieder an Bedeutung gewonnen. Ebenso bereitet die Verschlechterung der Wirtschaftslage mit 55 Prozent deutlich mehr Sorgen als in der Vergangenheit (2011: 38 Prozent).

Frauen haben mehr Angst als Männer

37 Prozent gaben an, gegenüber 2011 weniger Geld zur Verfügung zu haben. Bei knapp jedem zweiten Österreicher (47 Prozent) ist das Budget gleichgeblieben. Im Geschlechtervergleich sind die Frauen mit einer Ausnahme weitaus ängstlicher als die Männer: Bei der Angst vor Verschuldung bzw. Zahlungsunfähigkeit eines EU-Landes liegen die Männer mit 46 Prozent knapp vor den Frauen (44 Prozent).

Junge sind optimistischer als Ältere

Sehr optimistisch blicken die 25- bis 30-Jährigen in die Zukunft. In dieser Altersgruppe geben 81 Prozent der Befragten an, wenig bis gar keine Angst vor der Zukunft zu haben. Bei den 15- bis 24-Jährigen sind es lediglich 74 Prozent.

Burgenländer am ängstlichsten

Was die Bundesländer betrifft, blicken die Vorarlberger am gelassensten nach vorne - 84 Prozent haben grundsätzlich wenig bis gar keine Angst vor der Zukunft. Danach folgen die Tiroler und Salzburger mit je 79 Prozent. Deutlich unter dem Österreich-Durchschnitt von 77 Prozent liegt das Burgenland: Hier blicken lediglich 68 Prozent ohne Angst und Sorge in die Zukunft.

Aufgeschlüsselt auf die diversen Zukunftsängste fürchten die Niederösterreicher und Burgenländer mit jeweils 73 Prozent einen Anstieg der Lebenserhaltungskosten am meisten. Einen deutlichen Unterschied zwischen dem Burgenland und dem Rest Österreichs gibt es bei der Sorge, selbst ein Pflegefall zu werden. Während im südöstlichsten Bundesland 70 Prozent dieses Risiko fürchten, sind es in allen anderen Landesteilen unter 60 Prozent. Ähnlich verhält es sich bei der Frage nach dem Verlust der Kinder oder des Partners.

Seite 2: Österreichs wichtigste Zukunfsängste

Generali-Studie über die Zukunftsängste 2012

Wovon fühlen Sie sich bedroht (Angabe in Prozent)?



Risiko
Schnitt
Männer
Frauen
2011


1. Hohe Lebenskosten
67
64
70
46


2. Krankheit
57
50
64
50


Globale Verschmutzung
57
50
64
43


4. Kürzung bei Gesundheit
56
49
62
42


5. Kürzung der Sozialleistungen
55
50
60
38


Schlechte Wirtschaftslage
55
51
58
38


7. Ein Pflegefall zu sein
54
49
60
44


8. Währungskrise
49
45
52
38


9. Kürzung der Pension
48
40
56
40


Pflegefall in der Familie
48
45
51
43


11. Nuklear-Unfall
47
41
54
44


Höhere Steuern
47
46
49
33


13. Lokale Verschmutzung
45
39
49
30


Klimawandel
45
38
53
38


EU-Verschuldung
45
46
44
31


16. Kriminalität
43
38
48
35


Naturkatastrophe
43
39
48
37


Verlust der Kinder
43
34
51
37


19. Geringer Lebensstandard
40
34
45
29


20. Terrorismus oder Krieg
37
31
43
35


Verlust des Partners/Trennung
37
33
40
33


Politische Unruhen
37
33
41
27


Verlust von Wohlstand
37
35
39
25


24. Bedrohung durch Ausländer
36
35
37
27


25. Verkehrsunfall
31
27
35
28


26. Job-Verlust
25
23
28
23


27. Drogensucht der Kinder
24
21
26
21


28. Privatkonkurs
23
20
25
18


29. Unfall zu Hause/Freizeit
23
19
26
16


30. Vereinsamung
19
18
20
14


31. Passivrauchen
18
16
20
16


Unfall im Urlaub
18
16
20
16