Tirol

Anklage gegen Kitzbühel-Killer (26) erhoben

Nach der Tötung von fünf Menschen am 6. Oktober 2019 in Kitzbühel hat die Staatsanwaltschaft Innsbruck nun Anklage gegen Andreas E. (26) wegen fünffachen Mordes erhoben.

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    Andreas E., mittlerweile 26 Jahre alt, stellte sich nach der Bluttat selbst und befindet sich seitdem in Haft. Dem Tiroler wird zur Last gelegt, am 6. Oktober 2019 fünf Menschen hintereinander erschossen zu haben.
    Andreas E., mittlerweile 26 Jahre alt, stellte sich nach der Bluttat selbst und befindet sich seitdem in Haft. Dem Tiroler wird zur Last gelegt, am 6. Oktober 2019 fünf Menschen hintereinander erschossen zu haben.
    apa/picturedesk.com

    Andreas E., mittlerweile 26 Jahre alt, stellte sich nach der Bluttat selbst und befindet sich seitdem in Haft. Dem Tiroler wird zur Last gelegt, am 6. Oktober 2019 fünf Menschen hintereinander erschossen zu haben. Bei den Opfern handelt es sich um seine ehemalige, 19-jährige Freundin, deren Vater (59 Jahre),  Mutter (51 Jahre) und 23-jährigen Bruder sowie um den 24-jährigen Freund seiner ehemaligen Lebensgefährtin.

    Laut Ermittlungen wollte sich E. nicht damit abfinden, dass die junge Frau Ende Juli die mehrjährige Beziehung beendet hat. Nachdem er sie in der Nacht zum 6. Oktober in einem Lokal getroffen und mit ihr diskutiert hat, suchte er gegen 4.00 Uhr in der Früh das Wohnhaus der Familie auf, um mit seiner Exfreundin zu sprechen. Auf sein Klopfen öffnete deren Vater, der zwar mit ihm eine Zigarette rauchte, ihn aber nicht ins Haus lies.

    Der Angeklagte machte sich daraufhin zunächst auf den Weg nach Hause, ging dann aber doch wieder zurück und versuchte erneut mit der 19-Jährigen zu sprechen. Die junge Frau forderte ihn vor dem Haus auf, sie in Ruhe zu lassen und auch ihr Bruder und ihr Vater dürften den Angeklagten aufgefordert haben, heimzugehen.

    Mit Waffe des Bruders ganze Familie ausgelöscht

    Nach seinen Angaben fasste der 26-Jährige daraufhin den Entschluss alle zu töten. Er fuhr nach Hause, öffnete den Safe seines im Ausland aufhältigen Bruders und nahm daraus eine Pistole samt Munition. Mit der Pistole, zwei vollen Magazinen und einem Baseballschläger fuhr er mit seinem PKW wieder zum Haus seiner ehemaligen Freundin.

    Als der Vater erneut die Tür öffnete, schoss ihm der Angeklagte sofort zweimal in den Kopf. Daraufhin tötete er den im Bett liegenden Bruder mit fünf Schüssen in Kopf Rumpf und Gliedmaßen. Anschließend begab er sich zum Elternschlafzimmer und schoss der 51-jährigen Mutter in den Kopf, als sie gerade die Tür öffnete.

    Danach begab er sich über einen Balkon zu der im Obergeschoß gelegenen Wohnung seiner Exfreundin und schlug die Glasscheibe der Balkontür mit dem mitgeführten Baseballschläger ein. Als ihm die junge Frau entgegenkam, versetzte er ihr zwei Kopfschüsse. Dann erschoss er den 24-jährigen, der gerade im Begriff war, über das Stiegenhaus zu flüchten, mit drei Schüssen, einmal in die linke Hand und zweimal in den Kopf.

    Lebenslange Freiheitsstrafe droht

    Anschließend fuhr Andreas E. zur Polizeiinspektion Kitzbühel und stellte sich um 5.55 Uhr. Er übergab die Tatwaffe und teilte mit, das er soeben fünf Menschen erschossen habe. Im Rahmen der Ermittlungen wurde ein psychiatrisches Gutachten eingeholt. Demnach war der Angeklagte allenfalls alkoholbedingt enthemmt, aber zurechnungsfähig.

    Die Anklage kann noch binnen 14 Tagen beeinsprucht werden. Ein Verhandlungstermin vor dem Geschworenengericht wurde daher noch nicht anberaumt. Dem Angeklagten droht eine bis zu lebenslange Freiheitsstrafe.

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