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"Teilen" und "Liken" kann Gefängnis bedeuten

Immer mehr Russen, darunter viele Teenager, müssen sich wegen der Veröffentlichung von Texten in sozialen Netzwerken vor der Justiz verantworten.

Heute Redaktion
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Zwei junge Russinnen, die wegen des Vorwurfs des Extremismus seit Monaten in Untersuchungshaft saßen, sind in den Hausarrest entlassen worden.

Ein Gericht in Moskau entschied am Donnerstag zunächst, die 18-jährige Anna P. unter Hausarrest zu stellen. Später folgte ein entsprechendes Urteil für die 19-jährige Maria D. Beide hatten fast fünf Monate in Untersuchungshaft verbracht.

Am Mittwoch hatten Hunderte Menschen für die Freilassung der Jugendlichen protestiert. Nach Angaben von Anwälten und Angehörigen der beiden hatte sich deren Gesundheitszustand in der Haft zuletzt verschlechtert. P. leidet demnach unter Panikattacken, Entzündungen und teilweisem Gehörverlust. Bei D. sei ein Tumor entdeckt worden.

Netzwerk aufgebaut

Die Behörden legen den beiden jungen Frauen zur Last, zusammen mit acht weiteren Verdächtigen über soziale Netzwerke eine "extremistische Organisation" aufgebaut zu haben.

Die Verdächtigen waren zum Zeitpunkt der Festnahme zwischen 17 und 30 Jahre alt. Ihnen drohen im Fall einer Verurteilung bis zu zwölf Jahre Haft. In Russland können Angeklagte ab 16 Jahren wegen "Extremismus" verurteilt werden.

Immer mehr Russen, darunter viele Teenager, müssen sich wegen der Veröffentlichung von Texten in sozialen Netzwerken vor der Justiz verantworten – manchmal genügt auch das Teilen eines Posts oder das Anklicken von "Gefällt mir".

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