Österreich

Anonyme Geburt – Lukas (18) sucht leibliche Eltern

Heute Redaktion
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Er war das erste anonym geborene Kind in Österreich. Das Einzige, was seine Eltern ihm hinterließen, sind Fingerabdrücke und ein abgeschnittenes Bild. Verzweifelt sucht Lukas nun nach seinen Wurzeln.

Seit 2001 ist es in Österreich möglich, ein Kind anonym auf die Welt zu bringen. Die Zahl der Tötungen von Neugeborenen ist seither gesunken, die Suche nach den leiblichen Eltern aber fast unmöglich: Diese bittere Erfahrung musste auch Lukas machen. Der 18-Jährige wurde als erstes anonymes Baby in der Semmelweisklinik in Wien geboren. Sein Codename damals: "Sem anonym".

Am Montag sprach er in "Thema" über die verzweifelte Suche nach seiner Herkunft. "Vielleicht konnten sie nicht für mich sorgen, weil sie finanzielle Probleme hatten", so der Wiener. Vom ORF-Auftritt erhofft er sich, dass seine Eltern doch noch auf ihn zukommen. "Ich hätte dann endlich Klarheit." Das Einzige, was Lukas hat, sind Fingerabdrücke und ein Foto, auf dem der Kopf seines Vaters abgeschnitten ist.

"Wie er klein war, fragte er immer, wie die Eltern ausschauen, ob er Geschwister hat, welche Berufe seine Eltern haben", erzählt Adoptivmutter Gabriele Bauer. Sie hat noch drei Pflegekinder, die alle ihre Eltern kennen. Lukas verarbeitet mit Psychotherapie die Suche nach seiner Identität.