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Anrainer dürfen bald nicht mehr aus Garage fahren

In Wien-Penzing soll vor einer Schule ab Jänner eine Schulstraße entstehen. Bewohner dürften dann aber nicht mehr aus ihrer Garage fahren.

Heute Redaktion
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Vor einer Volksschule in der Wiener Märzstraße wird ab 7. Jänner 2020 eine "Schulstraße" errichtet. Für Auto- und Motorradfahrer bedeutet das vor allem eines: Zwischen 7.30 und 8.00 Uhr morgens dürfen sie an Schultagen diese Straße nicht befahren.

Ziel von solchen Fahrverboten ist es, das Verkehrsaufkommen 30 Minuten vor Schulbeginn einzudämmen und so für mehr Sicherheit vor den Schulen zu sorgen. Lediglich das Fahrradfahren ist in der Zeit des Fahrverbots erlaubt.

Anrainer, die neben der Schule in der Märzstraße wohnen und täglich mit dem Auto zur Arbeit fahren, können also ab 7. Jänner nicht mehr aus ihrer Garage. Denn die Ausfahrt befindet sich genau in der erwähnten "Schulstraße".

"Es ärgert uns Mieter, dass wir nie in die Entscheidung einbezogen wurden. Immerhin schränkt ein solches Verbot unsere persönlichen Freiheiten ein", so Susanne S., eine der verärgerten Anrainer gegenüber "Heute.at". Besonders bitter: Sie ist Krankenschwester und kommt nach einer Nachtschicht um etwa halb 8 nach Hause. Susanne müsste dann ab Jänner einen Parkplatz suchen, obwohl sie knapp 80 Euro im Monat für ihre hauseigene Garage bezahlt.

Aber nicht nur die Garagen der Anrainer sind von der "Schulstraße" betroffen – auch die Stellplätze eines Supermarktes, der von Montag bis Samstag um 7.40 Uhr öffnet.

Wie entstehen Schulstraßen und wozu sind sie gut?

"Die Grundidee ist es die größtmögliche Verkehrssicherheit, vor allem vor den Schulen, zu gewährleisten", erklärt Georg Kehrer, Pressesprecher der MA46 (Verkehrsorganisation). Pilotprojekte in verschiedenen Bundesländern, vor allem in Wien-Leopoldstadt, wurden laut Stadt Wien positiv abgeschlossen. Damit eine Schulstraße überhaupt entstehen kann, muss sowohl die Schulleitung, inklusive Elternvertreter, als auch der Bezirk, zustimmen.

Bezirk sucht Lösung für Anrainer

Im konkreten Fall der Märzstraße fragte "Heute.at" bei der Penzinger Bezirkvorsteherin Michaela Schüchner (SPÖ) genauer nach. Sie versteht das Problem der Anrainer und versichert: "Es wird noch vor Weihnachten Gespräche mit den zuständigen Beamten geben, um hier auch eine Lösung für die Garagennutzer zu finden." Die Informationen bezüglich der Schulstraßen seien zudem nicht optimal kommuniziert worden.

Die ursprüngliche Idee, dass man die Absperrungen der Schulstraße kurz nach der Garageneinfahrt aufstellen könnte, wurde von der MA 46 abgelehnt. "Die Eltern, die ihre Kinder morgens mit dem Auto zur Schule bringen, müssten dann in der kleinen Gasse umdrehen und das könnte eine noch größere Gefahr darstellen", so Schüchner gegenüber "Heute.at".

Es bleibt also noch offen, welche endgültige Lösung im Fall der "Schulstraße" im Jänner umgesetzt wird. Eines ist aber sicher: "Heute.at" wird darüber berichten.