Touristen als Preistreiber

Anrainer leben teuer – die Schattenseiten des Tourismus

Wien lebt vom Tourismus. Aber nicht allen Wienern schmecken die Folgen des Tourismus. Das Architekturmuseum widmet dem Thema nun eine Ausstellung.

Wien Heute
Speziell in der Inneren Stadt sind die Preise in Lokalen hoch.
Speziell in der Inneren Stadt sind die Preise in Lokalen hoch.
Helmut Graf

Enge auf der Kärtnerstraße, steigende Quadratmeterpreise, Preisanstieg in der Gastronomie – aber auch viele Arbeitsplätze, viele Fremdsprachen in den Innenstadtcafés und eine gute Hotelauslastung. Der Tourismus in Wien hat Sonnen- und Schattenseiten. Welche Auswirkungen der Tourismus konkret auf die Umwelt, auf die Gesellschaft und auf den Klimawandel hat, zeigt nun eine aktuelle Ausstellung im Wiener Architekturmuseum vom 21. März bis zum 9. September. Tickets um 9 Euro.

"Wie können wir Tourismus in Zeiten von Klimakrise, Kriegen, drohenden weiteren Pandemien, Fachkräftemangel und einer anhaltenden Energiekrise neu denken und in nachhaltigere Bahnen lenken?", fragen sich die Kuratorinnen der Ausstellung, Karoline Mayer und Katharina Ritter. Sie thematisieren auch die steigenden CO2-Emissionen und die potentielle Verdrängung der lokalen Bevölkerung, wenn Wohn- und Lebenshaltungskosten parallel zu den Tourismuszahlen immer mehr ansteigen.

Wertschöpfung, Wohlstand und Weltoffenheit

Auf der Positivliste des Tourismus stehen Wertschöpfung, Wohlstand und Weltoffenheit, so Karoline Mayer und Katharina Ritter, den Kuratorinnen der Ausstellung im Architekturzentrum, gebracht. Der Tourismus habe Abwanderung verhindert und sei zu einem wichtigen Bestandteil der westlichen Kultur geworden.

Doch touristischen Gebiete würden von den touristischen Gästen profitieren und gleichzeitig auch deutliche negative Nebenwirkungen erfahren, hieß es von Seiten der Veranstalter über die Ausstellung. Im Vorjahr gab es 7.000.000 Übernachtungen von Touristen in Wien. Die Zahlen sind seit 2013 von knapp 6.000.000 jedes Jahr weiter gestiegen (außer während der Pandemie). Mit der "Visitor Economy Strategie 2025" steuert die Stadt Wien aber bereits gezielt um und setzt auf Klasse statt Masse. Mehr dazu lesen kannst du hier:

Programm für Kinder während der Osterferien

Sehr leicht zugänglich wird die Ausstellung auch während der Osterferien. Da bietet das Museum Workshops für Kinder und Familien an. Bei den Workshops geht es darum, ob ein schöner Urlaub zwingend in der Ferne stattfinden muss. Auch gibt es besondere Führungen durch die Ausstellungsräume. Da kann man erfahren welchen Zusammenhang es eigentlich zwischen Klimakrise, Kriegen und Krankheiten gibt. All das und noch viel mehr kann man im Museum erfahren.

Besonders gespannt sein, darf man in der Ausstellung beim Blick auf neue Arten des Urlaub-Machens. Künftig soll es nicht mehr nur um Konsum gehen. Das Urlaubmachen und die Vorstellungen davon, wie ein gelungener Urlaub aussieht, dürften sich schon bald ändern. Am 16. April kann man zusätzlich eine Dialogführung mit dem Fotografen Lois Hechenblaikner buchen. 

Ausstellung "Über Tourismus"
21. März bis 9. September 2024, täglich 10 bis 19 Uhr im Architekturzentrum Wien, Museumsplatz 1, 1070 Wien

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    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Ausstellung im Wiener Architekturmuseum thematisiert die Auswirkungen des Massentourismus auf Umwelt, Gesellschaft und den Klimawandel
    • Neben positiven Aspekten wie Wertschöpfung und Weltoffenheit werden auch die steigenden CO2-Emissionen und die potentielle Verdrängung der lokalen Bevölkerung durch steigende Wohn- und Lebenshaltungskosten beleuchtet
    • Die Ausstellung beinhaltet auch Workshops für Kinder und Familien und legt den Fokus auf neue Konzepte für einen nachhaltigeren Umgang mit dem Tourismus
    red
    Akt.