Politik

Anrainer machten gegen neue Suchthilfe mobil

Heute Redaktion
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Am 13. November soll eine neue Anlaufstelle für Drogensüchtige in der Nußdorfer Straße eröffnen. Nun stellen sich ÖVP und FPÖ quer: Den Parteien stößt es sauer auf, dass die Beratungsstelle in einem "kinderreichen Wohngebiet" aufsperren soll. Und: Am Sonntag gingen die Anrainer gegen das Projekt auf die Straße.

Am 13. November soll eine in der Nußdorfer Straße eröffnen. Nun stellen sich ÖVP und FPÖ quer: Den Parteien stößt es sauer auf, dass die Beratungsstelle in einem "kinderreichen Wohngebiet" aufsperren soll. Und: Am Sonntag gingen die Anrainer gegen das Projekt auf die Straße.
Um 11 Uhr trafen sich rund 100 Anrainer und besorgte Bürger vor Ort, um ihre Bedenken zu äußern. "Unsere Bürgerrechte werden mit Füßen getreten", heißt es in einer Petition der Bürgerinitiative (). Sie fordern, dass das Projekt abgeblasen und ein alternativer Standort gesucht wird.

Die gesammelten Unterschriften sollen dann Bürgermeister Michael Häupl, Stadträtin Sonja Wehsely und Bezirkschefin Martina Malyar (SPÖ) überreicht werden.

"Wir werden es nicht zulassen, dass ein Drogenberatungszentrum in einem kinderreichen Wohngebiet in unmittelbarer Nähe von zahlreichen Kindergärten und Volksschulen errichtet wird", erklärte auch ÖVP-Landesparteiobmann Stadtrat Manfred Juraczka.

"Nicht an den Rand gedrängt"

Ähnliche Töne kommen von der FPÖ: "Geschlossene Wohngebiete wie der Alsergrund sind grundsätzlich weder für die Unterbringung einer großen Anzahl von Asylanten oder Flüchtlingen noch für die Betreuung suchtkranker Menschen  geeignet, befinden sich doch Schulen und Kindergärten in unmittelbarer Nähe der ausgewählten Objekte", so der Bezirksparteiobmann der FPÖ-Alsergrund, Nikolaus Amhof.

Alsergrund-Chefin Malyar stimmte erst kürzlich der Tages-Einrichtung zu. Dort sollen Klienten beraten werden, bekommen frische Spritzen und können betreut im Aufenthaltsraum Zeit verbringen. "Personen mit einem Suchtproblem werden hier unterstützt und nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt", sagte Gert Dressel von der Suchthilfe.