Wien

Wüste statt Wiese: Anrainer-Protest gegen Parkplatz

In der Pretschgasse haben Arbeiten für einen Parkplatz begonnen – doch bislang fehlt die Bewilligung dafür. Die Anrainer sind erbost.

Yvonne Mresch
Rund 70 Anrainer machen gegen den geplanten Parkplatz in der Pretschgasse (Simmering) mobil. Unterstützung erhalten sie vom Bezirk. 
Rund 70 Anrainer machen gegen den geplanten Parkplatz in der Pretschgasse (Simmering) mobil. Unterstützung erhalten sie vom Bezirk. 
Denise Auer

"Die Pretschgasse ist eine kleine Sackgasse, vom Balkon sehen wir ins Grüne", schwärmt Christoph W. von seinem Wohnort. Doch die Ruhe in Simmering währte nicht lange: "Vor Kurzem starteten Bauarbeiten vor dem Gebäude, von einem Tag auf den anderen. Informationen haben wir keine bekommen". Wie sich rasch herausstellte, soll auf der Wiese ein Parkplatz entstehen.

Für Parkplatz liegt bislang keine Genehmigung vor

Die verärgerten Anrainer starteten eine Unterschriftenaktion, sammelten 170 Stimmen gegen das Projekt. Das Motto: "Grüne Wies' statt Schotterkies". Gleichzeitig wandte man sich direkt an den Bezirk. "Dort hat man rasch reagiert", so W. Die Baupolizei wurde eingeschaltet und prüfte das Vorgehen – mit überraschendem Ergebnis: "Für den Parkplatz lag keine Genehmigung vor", heißt es aus dem Büro von Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SP), der Bau wurde vorübergehend eingestellt.

Ein müder Trost für die Anwohner: "Jetzt haben wir Schotter vor der Haustüre, wo vorher eine Wiese war", ärgert sich W. "Nur wenige Meter weiter gibt es einen Parkplatz mit etwa 50 Stellplätzen, der niemanden stört. Ein neuer wäre verbunden mit Lärm und Staub und würde die Lebensqualität beeinflussen", so die Kritik. Im Gegensatz zum bestehenden Parkplatz für Bewohner wäre der geplante als Tagesparkplatz vorgesehen, so L. "Wir befürchten, dass es dadurch zu zusätzlicher Belastung durch Pendlerverkehr kommt."

Bezirksvertretung spricht sich gegen das Projekt aus

"In der Bezirksvertretung sind alle Parteien klar gegen den Parkplatz", heißt es weiter aus dem Büro von Steinhart. Das Unternehmen habe mittlerweile um Genehmigung angesucht, allerdings fehlen noch einige Dokumente. Man warte nun auf die Bauverhandlung, wo man sich geschlossen gegen das Vorhaben aussprechen wird – sehr zur Freude der besorgten Anrainer. "Es geht uns um die Erhaltung des Grünraums", so das Credo aller Beteiligten.

Unternehmen kontert: "Bauen für die Anrainer!"

Der Parkplatz werde für die Bewohner gebaut, rechtfertigt sich das Park-Unternehmen. "Der Platz im Umfeld soll geschlossen werden, deshalb haben wir uns dazu entschieden", heißt es auf "Heute"-Anfrage. Es handle sich nur um eine kleine Fläche für unter 50 Fahrzeuge, betont man.

Nun warte man die Genehmigung ab, bisher sei noch nicht viel geschehen. "Bei den Materialpreisen macht es aber Sinn, den Schotter bereits jetzt aufzulegen", so die Begründung. Man mache nichts Verbotenes, halte sich an Gesetze. "Wir ziehen keine Wand hoch und asphaltieren auch nichts. Für Pendler ist der Parkplatz nicht interessant, da keine Haltestelle in der Nähe ist", heißt es weiter. Für die Anliegen der Anrainer habe man stets ein offenes Ohr und setze auf Dialog.

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