Politik

Anschober sauer auf AstraZeneca: "völlig inakzeptabel"

Gesundheitsminister Rudolf Anschober ist sichtlich verärgert über die geplante Verringerung der Impfstoff-Lieferungen.

Leo Stempfl
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Gesundheitsminister Rudolf Anschober wird am Freitag erneut vor die Presse treten.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober wird am Freitag erneut vor die Presse treten.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Wie mehrere Medien aus Regierungskreisen erfuhren, steht der Impfstoff-Hersteller AstraZeneca mit der EU auf Kriegsfuß. Die Arzneimittelbehörde zweifelt an der Wirksamkeit des Impfstoffes und verweigert deswegen bisher die Marktfreigabe. 

Der britisch-schwedische Pharmakonzern will deswegen anderen Ländern offenbar den Vortritt lassen – und im Gegenzug die Liefermenge nach Europa drastisch reduzieren. Darunter leiden auch die Österreicher, denn die Bundesregierung deckte den Bedarf hauptsächlich mit diesem deutlich billigeren Vakzin.

Statt zwei Millionen Dosen soll Österreich demnach im ersten Quartal nur noch 600.000 geliefert bekommen. Die Impfstrategie des Bundes – sowie eine rechtzeitige Immunisierung aller Bediensteten der kritischen Infrastruktur noch vor dem Sommer – wäre damit kaum möglich.

Anschober sauer

Die Berichte gingen auch am Gesundheitsministerium nicht vorbei, das prompt mit einer Aussendung reagierte. Die Verringerungen der geplanten Lieferungsmengen für das 1. Quartal seien völlig inakzeptabel.

"Zugesagte Liefermengen müssen eingehalten werden", so Gesundheitsminister Rudolf Anschober. "Gleichzeitig zeigt diese mögliche Entwicklung, wie wichtig es war, dass Österreich in den vergangenen Wochen große zusätzliche Mengen an Impfstoff von BioNtech/Pfizer im Rahmen des EU-Beschaffungsprogrammes eingekauft hat."

NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker meldet sich ebenso mit einer Aussendung zu Wort: "Hier zeigen sich die fatalen Fehler des türkis-grünen Impfplans deutlich. Die Bundesregierung hat sich zu sehr darauf verlassen, dass der AstraZeneca-Impfstoff früh zugelassen wird und mit einer früheren Lieferung gerechnet."