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Anschober will Rücktritt von FPÖ-Gudenus

Heute Redaktion
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OÖ-Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne) besuchte den von der Abschiebung bedrohten Musterlehrling am 14. August in einem Supermarkt in Neumarkt im Hausruckkreis, Oberösterreich. Er wollte damit ein Signal an die Regierung senden, eine humane Lösung für dieses Problem zu finden. Begleitet wurde er von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
OÖ-Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne) besuchte den von der Abschiebung bedrohten Musterlehrling am 14. August in einem Supermarkt in Neumarkt im Hausruckkreis, Oberösterreich. Er wollte damit ein Signal an die Regierung senden, eine humane Lösung für dieses Problem zu finden. Begleitet wurde er von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Bild: Screenshot Facebook

Klare Worte: "Solange Gudenus nicht zurückgetreten ist, ist die Sache politisch nicht beendet", so Grünen-Landesrat Anschober Sonntag zum Verwechslungs-Skandal.

Es war eine unfassbar peinliche Aktion der Freiheitlichen, allen voran von Klubobmann Johann Gudenus.

Der FPÖler beschuldigte den Vorzeige-Lehrling von Grünen-Landesrat Rudi Anschober der Nähe zu radikal islamischen Gruppen. Später stellte sich heraus, dass diese Anschuldigungen nicht nur haltlos waren (und natürlich auch sind), sondern dass alles aufgrund einer peinlichen Verwechslung passierte.

Eigentlich, so könnte man meinen, müsste ja mindestens eine Entschuldigung fällig sein. Aber bei Gudenus wartet da Anschober bislang vergebens.

FPÖ OÖ entschuldigte sich bereits

Die oö. FPÖ hat zwar inwischen eine "Richtigstellung" per Mail verschickt (nachdem sie ebenfalls eine Presseaussendung gemacht und den jungen Mann beschuldigt hatte). In dieser heißt es wörtlich: "Es ist nicht richtig, dass gegen jenen Asylwerber, der von Bundespräsident Van der Bellen und von Integrations-Landesrat Rudi Anschober als Asyl-Musterlehrling präsentiert wurde, der Verfassungsschutz wegen radikal islamischer Umtriebe ermittelt hat. Es wird erklärt, dass es im Pressereferat der FPÖ OÖ aufgrund von mehreren bedauerlichen Rechercheirrtümern (…) zu dieser Aussendung gekommen ist. Hinsichtlich sämtlicher Unannehmlichkeiten, welche Herr (…) in diesem Zusammenhang erfahren hat, wird unser Bedauern zum Ausdruck gebracht."

Diese "Richtigstellung" reicht aber Landesrat Anschober nicht. Und zwar ganz und gar nicht.

"Rechtsschritte gegen Gudenus werden weiter vorbereitet"

"Das ist zwar ein absolutes Schuldeingeständnis für den Gudenus-Skandal, aber das ist viel zu wenig. Noch immer befinden sich verleumderische Postings auf vielen Facebook-Seiten von Personen aus dem Bereich der FPÖ und aus ihrem Nahbereich. Etwa von Ursula Stenzel. Solange das so ist, solange es keine Entschuldigung beim Betroffenen gegeben hat, solange nicht ernsthaft an dessen Rehabilitierung gearbeitet wird, werden die Rechtsschritte gegen Gudenus weiter vorbereitet." Sprich: Er wird geklagt!

Und weiter: "Solange Gudenus nicht zurückgetreten ist, ist die Sache natürlich auch politisch nicht beendet", so Anschober. Im Klartext: Er WILL den Rücktritt von Gudenus. Ohne Ausnahme. Ohne Kompromis.

Das sagt Anschober zum Gudenus-Skandal auf seiner Facebook-Seite:

Für die FPÖ könnte übrigens die falsche Beschuldigung zudem noch teuer werden. Bis zu 20.000 Euro könnte es die Freiheitlichen kosten, sofern den Klagen stattgegeben wird.

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